Eintracht Frankfurt steht unter der Leitung von Vorstandsvorsitzendem Axel Hellmann, der jüngst auf der Spobis, einem Branchentreffen des Sportgeschäfts, sprach. Hellmann betonte, dass sportlicher Erfolg für den Verein von größter Bedeutung sei, auch wenn wirtschaftliche Erträge wichtig sind. In diesem Kontext hält sich Hellmann bewusst von sportlichen Entscheidungen fern, ebenso der Aufsichtsrat, was die Stabilität des Vereins unterstreicht. Auch die letzte Trainerentlassung, die Armin Veh im März 2016 betraf, steht als Beweis für die Konsistenz im Management.
Aktuell plant Eintracht Frankfurt eine Kapitalerhöhung von 66 Millionen Euro, die durch den Transfer von Omar Marmoush etwas verringert werden wird. Hierbei steht die Verbesserung der Eigenkapitalausstattung im Fokus, und es werden Transferaktivitäten über 20 Millionen Euro angestrebt. Hellmann wies zudem Gerüchte über einen Börsengang zurück. Ohne den Verkauf von Marmoush hätte der Verein einen Verlust von 30 Millionen Euro zu verzeichnen gehabt.
Sportliche Ambitionen und Herausforderungen
Eintracht Frankfurt hat einen vielversprechenden Start in die Bundesliga-Saison 2023/24 hingelegt. Auf dem dritten Platz stehend, erreichte die Mannschaft ein spannendes 3-3-Unentschieden gegen Bayern München. Doch nach einer Niederlage gegen Bayer Leverkusen fiel der Verein auf den sechsten Platz zurück, wobei der Abstand zu den Bayern bei nur vier Punkten liegt.
Hellmann führt den starken Saisonstart auf das intensive Preseason-Training in Louisville zurück, wo die Mannschaft zehn Tage verbrachte, um Teamgeist zu entwickeln. Dennoch hat die Bundesliga in den letzten Monaten einige Herausforderungen zu bewältigen, insbesondere durch einen gescheiterten Deal mit CVC Capital Partners. Hellmann bedauert dieses Scheitern, da es der Liga potenzielle Einnahmen in Höhe von 1 Milliarde Euro hätte sichern können.
Internationale Ausrichtung und Engagement
Besonders aktiv war Hellmann auch international. Während der Länderspielpause in New York City traf er sich mit kommerziellen Partnern und US-Medien, um die Fanbindung in den USA zu stärken. Eintracht plant, seine Präsenz in den USA zu erweitern, um Talente zu scouten, da diese Region als ungenutzter Talentpool gilt. Insbesondere die Zusammenarbeit mit der Relevent Sports Group zur Vermarktung der Bundesliga in den USA wurde besprochen.
Mario Götze spielt dabei eine Schlüsselrolle im Team, nicht nur sportlich, sondern auch als Markenbotschafter. Auch in der Mannschaft haben sich Talente wie Hugo Eketiké, der für 16,5 Millionen Euro von Paris Saint-Germain kam, einen Namen gemacht. Der Spieler konnte in sechs Spielen bereits zwei Tore und zwei Vorlagen verbuchen.
Blick in die Zukunft
In den strategischen Diskussionen über die Verteilung der Fernsehgelder zeigte sich Hellmann als Brückenbauer und forderte eine Vergrößerung des „Kuchens“ (Gesamtbudgets), bevor die Gelder verteilt werden können. Die Bundesliga plant hierfür eine Klausurtagung Ende März. Zukünftig könnte die Champions League ein wichtiges Ziel für Eintracht Frankfurt werden, auch wenn dies noch nicht offiziell bestätigt ist. Die Entscheidungsträger des Vereins sind optimistisch, dass sie sich einen Platz in den europäischen Wettbewerben, insbesondere der UEFA Champions League, sichern können.
Mit einer Mitgliedsanzahl von etwa 120.000 und als siebtgrößter Sportverein Deutschlands hat Eintracht Frankfurt eine beeindruckende Geschichte. Gegründet im Jahr 1899, hat der Verein eine lebenslange Verbindung zu seinen Fans und eine vielfältige Vereinsstruktur, die 17 weitere Sportabteilungen umfasst. Die Eintracht, die unter dem Wappen des Frankfurter Adlers spielt, hat sich einen stabilen Platz in der Bundesliga erarbeitet und reflektiert dabei den gleichen Kampfgeist, den sie auf dem Spielfeld zeigt.
