
Am Sonntag, den 2. März 2025, wird in Bayern ein farbenfrohes Treiben von Feierwütigen erwartet. Doch die Freude über die Faschingsfeierlichkeiten wird von jüngsten tragischen Ereignissen überschattet. In ganz Franken ziehen verkleidete Narren feiernd durch die Straßen, aber in München und Aschaffenburg fallen wichtige Umzüge aus. Dies geschieht als Reaktion auf einen Anschlag, bei dem eine Mutter und ihre zweijährige Tochter ums Leben kamen. Insgesamt wurden 37 weitere Menschen verletzt, wie die PNP berichtet.
Besonders in Aschaffenburg dauert die Trauer an, da der Fastnachtszug abgesagt wurde, um den Angehörigen der Opfer einer Messerattacke im Park Schöntal respektvoll zu begegnen. Diese Attacke ereignete sich am 22. Januar, als ein mutmaßlich psychisch kranker Flüchtling aus Afghanistan mit einem Messer auf Passanten einstach. Hierbei starben ein zweijähriger Junge und ein 41-jähriger Mann, während drei weitere Personen schwer verletzt wurden.
Einblick in die Sicherheitslage
In der gesamten Region Franconia sind die Sicherheitsvorgaben aufgrund der tragischen Ereignisse verstärkt worden. So haben in Nürnberg neue Sicherheitsmaßnahmen Einzug gehalten, deren Einzelheiten jedoch nicht veröffentlicht werden. Auch in anderen Städten wird die Sicherheitslage zunehmend kritisch betrachtet. Dies wird nicht nur von der InFranken thematisiert, sondern betrifft auch viele der geplanten Veranstaltungen in Deutschland. Die allgemeine Unsicherheit führt dazu, dass zahlreiche Veranstaltungen abgesagt werden oder unter erschwerten Bedingungen stattfinden müssen.
Die Sicherheitslage in Deutschland wird durch frühere Anschläge, beispielsweise auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg, der sechs Menschen das Leben kostete, zusätzlich belastet. Um das Risiko von Anschlägen mit Fahrzeugen zu minimieren, haben einige Städte ihre Vorschriften verschärft. Den Veranstaltern in Bamberg und andererorts wird es schwerer gemacht, die neuen Anforderungen zu erfüllen, was zu finanziellen Belastungen führen könnte. Klaus Stieringer, Geschäftsführer des Stadtmarketing-Vereins Bamberg, warnt vor einem drohenden „Feste-Sterben“.
Traditionen in vollem Gange
Dennoch finden in Franken zahlreiche traditionelle Faschingsumzüge statt. Besonders hervorzuheben sind die Veranstaltungen in Nürnberg, Würzburg und Coburg. Der Würzburger Faschingszug beginnt um 11:55 Uhr unter dem Motto „Grenzenlos Spaß beim Faschingszug“, gefolgt von der Nürnberger Fastnachtsgesellschaft, die um 13:00 Uhr Kamelle verteilt. Weitere Umzüge sind in Bayreuth um 13:00 Uhr und in Coburg um 14:00 Uhr angesetzt.
Trotz der herausfordernden Bedingungen hoffen die Karnevalsvereine auf eine erfolgreiche Durchführung der Veranstaltungen. Der Bund Deutscher Karneval, der 5300 Vereine mit rund 2,6 Millionen Mitgliedern repräsentiert, plant bis Aschermittwoch, dem 5. März, etwa 3500 Umzüge bundesweit. Während einige Städte, darunter Köln, Düsseldorf und Mainz, über umfassende Erfahrungen im Umgang mit größeren Menschenmengen verfügen, wird der Bedarf an umfangreichen Sicherheitskonzepten und eine intensive Vorbereitung für die Polizei betont. In Köln werden allein 1500 zusätzliche Polizeibeamte sowie mehr als 1200 private Sicherheitskräfte eingesetzt.
In dieser angespannten Atmosphäre zeigen sich die Faschingsveranstaltungen als Zeichen der Lebensfreude und Gemeinschaft. Dennoch bleibt die Angst vor weiteren Anschlägen im Hintergrund präsent. Die Polizei hat zwar keine konkreten Hinweise auf drohende Gefahren, doch die Verunsicherung bleibt hoch, was einen Schatten über die Feierlichkeiten wirft.