
Am 9. Januar 2025 beleuchtet ein Vortrag von Prof. Sahana Udupa an der Universität Heidelberg die komplexen Zusammenhänge zwischen sozialen Medien, deren technologischen Möglichkeiten und den damit verbundenen Freiheitseinschränkungen. In ihrem Vortrag thematisiert sie die Auswirkungen der zweijährigen Expansion sozialer Medien und deren Schnittstelle zu kommunikativer Künstlicher Intelligenz. Prof. Udupa stellt fest, dass die technischen Möglichkeiten soziale Interaktionen revolutioniert haben. Doch gleichzeitig eröffnen sie auch neue Formen der Unfreiheit, die in der Unterdrückung abweichender Meinungen und der Schürung von Ängsten ihren Ausdruck finden.
Besonders hervorgehoben wird die Rolle kolonialer Denkmuster und moderner politischer Organisationsformen, die zu einer Krise der digitalen Kommunikation beitragen. Prof. Udupa, die an der Ludwig-Maximilians-Universität München zu extremen Redeformen auf Social-Media-Plattformen forscht, beschäftigt sich dabei mit unterschiedlichen regionalen Aspekten, insbesondere in Afrika, Europa und Indien. Ihre Erkenntnisse sind Teil der Ruperto Carola Ringvorlesung, die gesellschaftlich relevante Forschungsfragen behandelt.
Diskussion und weitere Veranstaltungen
Nach dem Vortrag fand eine lebhafte Diskussion mit Prof. Dr. Sebastian Harnisch vom Institut für Politische Wissenschaft der Universität Heidelberg statt. Diese Veranstaltung ist Teil einer Reihe, die unter dem Titel „Freiheit?! Die Universität als Diskursraum“ steht und von Prof. Dr. Barbara Mittler und Prof. Dr. Christiane Brosius konzipiert wurde. In diesem Kontext wird am Montag, den 20. Januar 2025, eine Folgeveranstaltung mit Prof. Dr. Anne Sliwka stattfinden, die sich mit „Bildung als positive Freiheit: Kompetenz, Chancengerechtigkeit und Wohlbefinden“ befassen wird. Die Veranstaltung beginnt um 18.00 Uhr in der Aula der Alten Universität.
Die Rolle der Künstlichen Intelligenz
Die Bedeutung von Künstlicher Intelligenz (KI) in sozialen Medien wird zunehmend evident, wie in einem Artikel auf Computer Weekly festgestellt wird. Die KI hat die sozialen Interaktionen und den Konsum von Inhalten revolutioniert, indem sie personalisierte und effiziente Inhalte liefert. Zu den aktuellen Anwendungen gehören unter anderem Kunst- und Textgenerierung, Empfehlungsalgorithmen sowie die Moderation von Inhalten.
Soziale Medien wie Twitter, Facebook, Instagram und LinkedIn nutzen KI, um Werbung zu optimieren, Inhalte zu analysieren und die Nutzererfahrung insgesamt zu verbessern. Snapchat hat beispielsweise den generativen KI-Chatbot My AI eingeführt. Jedoch bringt der Einsatz von KI auch Risiken mit sich, darunter algorithmische Vorurteile und die Bildung von Echokammern, die einseitige Sichtweisen fördern.
Fazit: Chancen und Herausforderungen
Zusammenfassend zeigen die Entwicklungen in der Welt der sozialen Medien, dass technische Innovationen sowohl Freiheiten als auch neue Formen der Unfreiheit mit sich bringen können. Die kritische Auseinandersetzung mit diesen Themen, wie sie von akademischen Institutionen wie der Universität Heidelberg und durch Experten wie Prof. Udupa gefördert wird, bleibt essentiell, um den komplexen Herausforderungen der digitalen Kommunikation zu begegnen. Aufzeichnungen der Vorträge sind später auf heiONLINE verfügbar.