München

Garmisch-Partenkirchen: Strafprozess nach tödlichem Zugunglück in Sicht!

Am 3. Juni 2022 ereignete sich bei Garmisch-Partenkirchen ein schweres Zugunglück, bei dem ein Regionalzug entgleiste. Dabei kamen fünf Personen, darunter vier Frauen und ein 13-Jähriger, ums Leben. Zudem wurden 78 Menschen teils schwer verletzt. Das Unglück hatte weitreichende Folgen und wirft bis heute viele Fragen auf, da bislang kein Abschlussbericht zur Unglücksursache vorliegt.

Wie pnp.de berichtete, hat die Staatsanwaltschaft München II bereits im Dezember 2023 Anklage gegen drei Bahnmitarbeiter erhoben. Den Beschuldigten werden fahrlässige Tötung und fahrlässige Körperverletzung vorgeworfen. Dabei handelt es sich um einen Fahrdienstleiter sowie zwei Verantwortliche für den betreffenden Streckenbereich. Ein offizieller Termin für einen möglichen Prozess steht noch aus, jedoch sind mehrere Termine im Mai reserviert, sollte das Gericht die Anklage zur Hauptverhandlung zulassen.

Ermittlungen und Untersuchungsergebnisse

In den Ermittlungen wurde anfänglich gegen fünf Mitarbeiter der Bahn ermittelt, jedoch wurden in zwei Fällen die Verfahren eingestellt. Der zweite Zwischenbericht der Bundesstelle für Eisenbahnunfalluntersuchung (BEU) stellte fest, dass materialbedingte Schwächen an den Bahnschwellen, die durch chemische Reaktionen nach dem Herstellungsprozess entstanden waren, eine wesentliche Ursache für das Unglück waren. Die Untersuchungen zeigten, dass Schäden und Risse an den Bahnschwellen von außen schwer zu erkennen waren. Die BEU empfahl, technische Verfahren zur vollumfänglichen Prüfung des Zustands von Spannbetonschwellen zu entwickeln und eine zentrale Rückverfolgbarkeit dieser Schwellen zu gewährleisten.

Wie deutschlandfunk.de berichtete, wurden im September 2023 die Strafverfahren gegen den Lokführer sowie einen anderen Fahrdienstleiter eingestellt. Der genaue Grund, weshalb die Staatsanwaltschaft nun die drei Mitarbeiter angeklagt hat, bleibt bisher unklar. Es besteht der Verdacht, dass bei der Bahn eine Warnung bezüglich der Unfallstelle nicht ausreichend beachtet oder weitergegeben wurde.

Obwohl die Bahn nach dem Unglück umfangreiche Maßnahmen zur Überprüfung und Erneuerung des Schienennetzes eingeleitet hat, bleibt die Kritik an zugrunde liegenden Versäumnissen und der Notwendigkeit von systematischen Sanierungen bestehen. Die laufenden Untersuchungen der BEU sind noch nicht abgeschlossen, und ein abschließender Bericht steht noch aus.

Statistische Auswertung

Genauer Ort bekannt?
Garmisch-Partenkirchen, Deutschland
Beste Referenz
pnp.de
Weitere Infos
deutschlandfunk.de

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert