Jochen Haas sitzt in der ersten Reihe des VfB und ist ein leidenschaftlicher Fan des Vereins. Geboren am 12. April 1968 in Schwäbisch Gmünd, hat er seit dem Jahr 2000 eine enge Bindung zum VfB Stuttgart. Seine emotionale Verbindung reicht zurück in seine Kindheit, als er mit seinem Vater Spiele im Neckarstadion besuchte. Haas erinnert sich heute noch an die packenden Champions-League-Spiele gegen Chelsea und Manchester United in der Saison 2003/04 sowie an das DFB-Pokalfinale 1997 gegen Cottbus. Seinen ersten Besuch eines Spiels absolvierte er in der Saison 1977/78 gegen den FC Bayern München.
Heute, am 1. März 2025, bereitet sich Haas darauf vor, bei der Mitgliederversammlung am 22. März für das Präsidentenamt des VfB Stuttgart zu kandidieren. Daneben bewerben sich auch der Interimspräsident Dietmar Allgaier und Stiftungsgeschäftsführer Pierre-Enric Steiger. Trotz seiner hervorragenden Qualifikationen hat Haas keine frühere Amtszeit im Verein vorzuweisen, was er jedoch als Vorteil sieht, um unvoreingenommen an die Herausforderungen des Klubs heranzugehen. Er ist ausgebildeter Bankkaufmann und Diplom-Ökonom und hat umfangreiche Erfahrungen in der Finanzbranche gesammelt, unter anderem bei namhaften Institutionen wie der Credit Suisse und HSBC.
Pläne für eine innovative Vereinspolitik
In seiner Kandidatur betont Haas den Wunsch, den VfB Stuttgart zu einem attraktiveren Ort für Mitglieder zu gestalten. Derzeit hat der Verein etwa 120.000 Mitglieder, von denen lediglich 1.400 bis 1.500 aktiv sind. Um diese Zahlen zu erhöhen, schlägt Haas vor, neue Abteilungen wie Handball und Basketball ins Leben zu rufen. Darüber hinaus plant er, die Budgetplanung des VfB zu überprüfen und eine enge Zusammenarbeit mit der VfB Stuttgart 1893 AG zu fördern, um die finanziellen Strukturen des Vereins zu stärken.
Ein zentrales Anliegen von Haas ist es, die Mitglieder besser in den Verein zu integrieren und ihre Zufriedenheit zu erhöhen. Er möchte frühzeitig auf Unzufriedenheit reagieren und gezielte Lösungen entwickeln, um den Zusammenhalt innerhalb der Vereinsgemeinschaft zu fördern. Haas ist optimistisch, dass trotz der Herausforderungen durch möglicherweise rückläufige Werbeeinnahmen die finanziellen Mittel des Vereins stabil bleiben können.
Unabhängigkeit durch berufliche Erfahrung
Seine jahrzehntelange Erfahrung in der Finanz- und Führungswelt möchte Haas gezielt für den VfB nutzen. Eigenschaften wie Ehrlichkeit, Verlässlichkeit, Teamgeist sowie die Fähigkeit, die Interessen von Mitgliedern und Fans authentisch zu vertreten, zählen zu seinen Stärken. Zudem sieht er sich durch seine berufliche Situation in der Lage, unabhängig zu handeln und unvoreingenommene Entscheidungen zu treffen.
Aushängeschild des VfB Stuttgart, so Haas, sei die leidenschaftliche Unterstützung der Fans und die tiefe Verbindung des Vereins zur Region. Er ist überzeugt, dass der VfB Stuttgart eine zentrale Rolle im Leben vieler Menschen spielt und möchte den Verein als stabilen und erfolgreichen Bundesligisten etablieren. In einem weiteren Schritt plant Haas die Förderung aller Abteilungen für den langfristigen Erfolg des Vereins.
Parallel zu seiner Kandidatur bleibt der VfB Stuttgart nicht untätig. Der Verein startet ein Aufarbeitungsprojekt mit dem Titel „VfB Mitglieder 1932 – 1945“. Ziel ist die umfassende Sammlung von Informationen über Mitglieder, die während des Nationalsozialismus den Verein verlassen mussten, geschult durch die tragische Geschichte der verfolgten Juden und politisch Verfolgten. Diese Initiative steht im Einklang mit dem Bestreben des Vereins, ein positives Verhältnis zu seinen Mitgliedern zu pflegen und eine
kulturelle Verantwortung wahrzunehmen.
Jochen Haas steht also vor einer Vielzahl von Herausforderungen und Möglichkeiten, die das Gesicht des VfB Stuttgart in den kommenden Jahren prägen könnten. Seine Kandidatur wird mit Spannung erwartet, und viele Fans und Mitglieder setzen große Hoffnungen auf seine visionären Ansätze.
Weitere Informationen sind direkt bei Remszeitung und dem VfB Stuttgart zu finden.
