
Markus Boden, ein Student an der Bauhaus-Universität Weimar, hat mit seiner innovativen Masterarbeit die Aufmerksamkeit der Branche auf sich gezogen. Er entwickelte ein kostenfreies Tool zur schrittweisen Digitalisierung für kleine und mittelständische Unternehmen sowie öffentliche Organisationen. Das Tool nutzt einen Online-Fragebogen, um Optimierungspotenziale offenzulegen und den Digitalisierungsgrad mit einem Ampelsystem darzustellen. Heute, am 16. Januar 2025, wird dieses wegweisende Projekt auf der Weltleitmesse BAU in München präsentiert, die bis zum 17. Januar läuft. Die Bauhaus-Universität Weimar ist in diesem Jahr erstmals mit einem eigenen Stand in Halle A4 vertreten, dem Innovation Hub der Messe, und stellt dort verschiedene digitale Lösungen vor.
Das European Digital Innovation Hub (EDIH) an der Bauhaus-Universität Weimar spielt eine entscheidende Rolle bei der Unterstützung von Unternehmer*innen bei der digitalen Transformation. Der EDIH bietet Weiterbildungen, Austausch und Beratungen zu Finanzierungs- und Geschäftsmodellen in unterschiedlichen Sektoren, darunter Mobilität, Logistik und IT-Infrastruktur. Die Dienstleistungen sind speziell auf die Bedürfnisse öffentlicher Organisationen und privater Unternehmen ausgerichtet, die ihre digitalen Transformationsprozesse vorantreiben möchten. EDIH Thuringia, als regionales Konsortium, arbeitet eng mit verschiedenen Partnern, wie der Bauhaus Weiterbildungsakademie und der Technischen Universität Ilmenau, zusammen, um Schulungsprogramme und Experimentiermöglichkeiten anzubieten. Diese Initiativen zielen darauf ab, eine digitale und grüne Europäische Union zu fördern, und stellen eine Schlüsselressource für die Unternehmen in Mitteldeutschland dar.European Digital Innovation Hubs berichtet, dass der Fokus des EDIH Thuringia auch auf der Schulung von digitalen Kompetenzen und der Unterstützung bei Finanzierungsfragen liegt.
Erfolgreiche Platzierung im Wettbewerb
Markus Boden wurde für sein Projekt im Rahmen des Wettbewerbs „Auf IT gebaut – Bauberufe mit Zukunft“ ausgezeichnet, der seit 2002 vom RKW Kompetenzzentrum unter der Schirmherrschaft des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz durchgeführt wird. In diesem Jahr erzielte er den ersten Platz im Bereich Baubetriebswirtschaft mit seiner Arbeit über „Digital Maturity Assessments für BIM in der Infrastruktur“. Dieses Wettbewerbsergebnis unterstreicht nicht nur die Bedeutung seiner Forschung, sondern auch die Relevanz der Digitalisierung in der Baubranche. Die Preisträger der diesjährigen Veranstaltung zeigen auf, wie wichtig innovative Ansätze in der Bauwirtschaft sind und belegen den wachsenden Trend zur Digitalisierung in der Branche.
Digitale Herausforderungen in der Baubranche
Die Digitalisierung in der Bauwirtschaft steht jedoch vor zahlreichen Herausforderungen. Laut einer Studie aus dem Konsortialprojekt „Digital Construction Management“ (DiCoMa) sind technologische Probleme, insbesondere beim Datenaustausch und der Datenqualität, weit verbreitet. Zudem erschwert der hohe Einarbeitungsaufwand bei neuen Softwarelösungen den Fortschritt. Die Branche hat auch mit personellen Hindernissen zu kämpfen, wie beispielsweise einem Mangel an Fachkräften und unzureichenden digitalen Kompetenzen. Finanzielle Hürden, insbesondere bei den Anschaffungskosten für neue Technologien, stellen weitere Herausforderungen dar. Fraunhofer IESE unterstreicht in seiner Studie die Notwendigkeit, Standards für die Datenübertragung zu etablieren und die Weiterbildung der Mitarbeiter zu fördern.
Insgesamt zeigt sich, dass trotz der Herausforderungen die digitale Transformation in der Baubranche voranschreitet. Die initiierten Projekte und Wettbewerbe verdeutlichen, wie wichtig es ist, innovative Lösungen und Technologien in den Arbeitsalltag zu integrieren, um die Effizienz und Zusammenarbeit in der Branche zu verbessern. Die Erkenntnisse aus solchen Initiativen bilden die Grundlage für eine nachhaltige Zukunft im Bauwesen.