
Maximilian Platzer, der 37-jährige Ortsvorsitzende der CSU, hat sich als Bürgermeisterkandidat in Gauting beworben. Der Politikwissenschaftler, der seit drei Amtsperioden im Gemeinderat sitzt, trat bereits mit 15 Jahren in die Junge Union ein. Die Entscheidung für seine Kandidatur fiel fast einstimmig bei einer öffentlichen Veranstaltung des Ortsverbands, wo 41 von 42 stimmberechtigten Mitgliedern für ihn stimmten. Platzer tritt die Nachfolge von Dr. Brigitte Kössinger an, die seit 2002 im Amt war und nach 24 Jahren nicht mehr zur Wahl antritt. Süddeutsche Zeitung berichtet, dass die öffentliche Unterstützung für Platzer beachtlich ist.
Seine politischen Schwerpunkte liegen auf bezahlbarem Wohnraum, der Schaffung neuer Gewerbeflächen und solider Finanzpolitik. Platzer arbeitet zudem bei der Concilius AG, die Lobbyarbeit im Raum München betreibt. Die Bewerbung um das Bürgermeisteramt erfolgt im Kontext der bevorstehenden Kommunalwahlen, für die die CSU in Gauting als erste Partei ihren Bürgermeisterkandidaten aufstellt, wie Merkur hervorhebt.
Konkurrenz und Kandidatenfeld
Die politische Landschaft in Gauting zeigt sich dynamisch. Die Grünen haben, mit sieben Sitzen im Gemeinderat, ebenfalls Pläne, einen eigenen Kandidaten aufzustellen, möglicherweise Matthias Ilg. Die FDP denkt laut über Markus Deschler nach, der derzeit dritter Bürgermeister ist. Zudem wird Harald Ruhbaum von der Gruppierung „Miteinander Füreinander – 82131“ als möglicher Herausforderer in Betracht gezogen. SPD und die „Piratenpartei – Menschen für Gauting“ sind zurzeit noch in der Meinungsbildung bezüglich ihrer Kandidaturen. Die UBG-Fraktion hat indes beschlossen, keinen eigenen Kandidaten aufzustellen.
Dr. Kössinger hat als Bürgermeisterin maßgeblich die Geschicke der Gemeinde geprägt und wird von einem Mann abgelöst, was für Gauting einen Wandel in der lokalen Politik darstellt. Das Interesse der Bürger an der Kommunalwahl könnte durch die wichtigen Themen, die jetzt auf dem Tisch liegen, angeheizt werden. Auch der Kontext der Kommunalwahlen ist wichtig, da diese einen direkten Einfluss auf den Lebensraum der Bürger haben, wie auch die Bundeszentrale für politische Bildung zeigt.
Zu den Gegebenheiten in Gauting gehören eine breite Fraktionsvielfalt im Gemeinderat sowie ein differenziertes Wahlgesetz, das verschiedene Parteien und Bewerber in den Fokus rückt. Mit der nun abgeschafften Altersgrenze für Bürgermeister können auch jüngere Kandidaten auf das Amt hoffen. Die Wahl findet in einem Umfeld statt, das von den Bedürfnissen der Bürger und der politischen Willensbildung geprägt ist.