
Die Elektromobilität in München steht vor Herausforderungen, während die Stadt gleichzeitig neue Fortschritte bei der Ladeinfrastruktur plant. E-Autos zeichnen sich durch ein leises, sauberes Fahren aus und bieten ein besonders angenehmes Fahrgefühl. Zu Beginn der 2020er-Jahre nahm die Elektrifizierung der Autoflotte in München Fahrt auf, kam jedoch ins Stocken. Seit dem Auslaufen der Bundesförderung für E-Autos Ende 2023 haben sich die Zahlen der neu zugelassenen Elektrofahrzeuge negativ entwickelt. Laut dem Kraftfahrtbundesamt ist die Zahl der Neuzulassungen um mehr als ein Viertel zurückgegangen.
2023 wurden in München 34.631 reine Elektroautos verzeichnet, was einen Anstieg von 9.500 im Vergleich zum Vorjahr darstellt. Allerdings fiel das Wachstum im Jahr 2024 mit nur 4.983 neuen Zulassungen auf 39.614. Bei den Plug-in-Hybriden gab es 2023 einen Anstieg um rund 700 auf 34.248, während die Zahl 2024 auf 31.000 zurückging. Ein positiver Trend ist die Zunahme von Mild-Hybriden, deren Zahl in München von 56.157 im Jahr 2022 auf 82.343 im Jahr 2024 anstieg.
Neuer Ausbau der Ladeinfrastruktur geplant
Um den Herausforderungen der Elektromobilität entgegenzuwirken, plant die Stadt München den Ausbau der Ladeinfrastruktur. Es gibt derzeit etwa 1.400 Ladepunkte, die von den Stadtwerken München bereitgestellt werden, sowie rund 300 von anderen Anbietern. Interessierte Unternehmen können sich bis zum 6. März bei der Stadt bewerben, um neue Standorte für Ladesäulen vorzuschlagen. Die ersten neuen Ladesäulen sollen im zweiten Halbjahr 2025 in Betrieb genommen werden, mit dem Ziel, das vollständige Kontingent bis 2027 zu realisieren.
Die neuen Ladesäulen sind als Normalladesäulen konzipiert, die mehrere Stunden zum Laden benötigen. Der Stadtrat wird voraussichtlich im Frühjahr 2025 eine Vorlage für schnellere Ladesäulen erhalten. Das Mobilitätsreferat plant die Genehmigung von Standorten für drei Jahre, mit der Möglichkeit, diese um jeweils drei Jahre zu verlängern. Bei der Vergabe wird auch auf die Umsetzbarkeit der Vorschläge geachtet, wobei die Bezirksausschüsse in den Prozess einbezogen werden.
Förderungen für Ladeinfrastruktur in Bayern
Im gesamten Bundesland Bayern wird der Ausbau der Ladeinfrastruktur durch verschiedene Programme gefördert. Das Bayerische Ladeinfrastrukturförderprogramm wurde 2017 ins Leben gerufen, um den Aufbau öffentlich zugänglicher Ladepunkte zu unterstützen. Nach dem Auslaufen der beiden Förderprogramme Ende 2020 hat die Bayerische Staatsregierung ein neues Programm „Öffentlich zugängliche Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge in Bayern 2.0“ gestartet. Dieses Programm fördert den weiteren Aufbau nach 2020 und konzentriert sich auch auf nicht öffentlich zugängliche Ladepunkte, insbesondere für den E-Straßengüterverkehr.
Zusätzlich bietet die App Ladeatlas Bayern einen Überblick über die öffentlich zugänglichen Ladestandorte in ganz Bayern. Die Notwendigkeit, Ladeinfrastruktur auszubauen, ist besonders im Hinblick auf die ansteigende Zahl an Elektro-Pkw von wesentlicher Bedeutung. Aktuelle Studien zeigen, dass der Klimavorteil für Elektro-Pkw von 40 % im Jahr 2020 auf bis zu 55 % im Jahr 2030 steigen könnte, wenn der Ausbau erneuerbarer Energien fokussiert vorangetrieben wird. Diese positiven Umweltauswirkungen sind jedoch stark von der Verfügbarkeit einer robusten Ladeinfrastruktur abhängig.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass München und Bayern sich mit verschiedenen Initiativen und Programmen auf die Herausforderungen der Elektromobilität konzentrieren. Die geplanten Neuerungen in der Ladeinfrastruktur könnten dazu beitragen, die Attraktivität von E-Autos zu erhöhen und das Ziel einer umweltfreundlicheren Mobilität voranzutreiben. Der Weg zur Elektrifizierung ist jedoch noch lang und erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen Politik, Unternehmen und Bürgern.