
Am 3. Januar 2025 verstarb Hans Dieter Beck, der langjährige Verleger der C. H. Beck’schen Verlagsbuchhandlung, im Alter von 92 Jahren. Sein Tod kam überraschend, und Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter drückte der Witwe Becks sein Beileid aus. In der „Rathaus-Umschau“ vom 7. Januar wurde Becks Verdienst um die Stadt gewürdigt, jedoch ohne konkret darauf einzugehen, welche Beiträge er geleistet hatte.
Die C. H. Beck’sche Verlagsbuchhandlung, die 1763 in Nördlingen gegründet wurde, ist seit 1889 in München-Schwabing ansässig. Hans Dieter Beck übernahm die Leitung des renommierten Familienunternehmens insbesondere für das rechts- und wirtschaftswissenschaftliche Programm und prägte den Verlag über mehr als 50 Jahre. Während seiner Amtszeit konnte er die Marktposition von C. H. Beck in der deutschsprachigen Rechtsliteratur deutlich ausbauen.
Becks Einfluss und Innovationen
Beck identifizierte sich stark mit dem Verlagsbereich Recht-Steuern-Wirtschaft und setzte neue Technologien ein, einschließlich künstlicher Intelligenz. Unter seiner Ägide wurde zu Beginn des 21. Jahrhunderts die digitale Plattform beck-online eingeführt. Diese Innovationskraft zeigte sich auch in seinem Engagement für die Verknüpfung analoger juristischer Literatur mit digitalen Formaten, was von Oberbürgermeister Reiter besonders hervorgehoben wurde.
Beck war nicht nur Verleger, sondern auch in zahlreichen Verbänden und Gremien aktiv. Über Jahrzehnte engagierte er sich im Tukan-Kreis, der den Tukan-Preis für Münchner Autoren vergibt. Er kümmerte sich auch um die Struktur des Verlags und beauftragte den Architekten Alexander von Branca mit dem Neubau des Verlags in der Ainmillerstraße.
Über das Unternehmen C. H. Beck
Unter Hans Dieter Becks Führung behielt C. H. Beck seine Familientradition und bleibt als GmbH & Co. KG in Familienbesitz. Das Unternehmen beschäftigt über 2.200 Mitarbeiter und produziert eine Vielzahl juristischer, wissenschaftlicher Fachliteratur sowie Sachbücher und Literatur. Der Verlag hat Standorte in München und Frankfurt und bietet ein umfassendes Verlagsprogramm, das Schwerpunkte wie Recht, Steuern und Wirtschaft umfasst.
Die Firma expandierte in den 1990er Jahren ins Ausland und hat bedeutende Tochtergesellschaften wie den Verlag Franz Vahlen sowie Niederlassungen in Warschau und Prag. Dazu zählt auch die Einführung diverser Programmbereiche, die von Gesetzestexten bis zu Kommentaren reicht.
Hans Dieter Becks Vision und sein unermüdliches Engagement haben das Unternehmen entscheidend geprägt und zu einem der großen wissenschaftlichen Fachverlage Deutschlands entwickelt. Mit ihm verliert die Verlagswelt eine prägende Persönlichkeit.
Auf die Frage nach seinem Erbe bei C. H. Beck wurde in der Pressemitteilung des Verlags betont, dass die Nachfolge bereits vorausschauend geregelt wurde, um die Identität und den Erfolg des Verlags in der Zukunft zu sichern. Neue Führungspersönlichkeiten sind Prof. Dr. Klaus Weber sowie mehrere weitere bedeutende Mitglieder, die das Sortiment und den Weg des Verlags weiterführen werden, um das Erbe von Hans Dieter Beck weiterleben zu lassen.
Sein Leben und Wirken werden in der Branche für immer in Erinnerung bleiben, nicht nur wegen seiner Verdienste für den Verlag, sondern auch aufgrund seines Beitrags zur Münchner Literaturlandschaft.
Für weitere Informationen besuche bitte FAZ, Beck Presse, oder juristische-verlage.de.