
In München fanden am 2. März 2025 Demonstrationen zur Unterstützung der Ukraine statt. Anlass war der jüngste Eklat zwischen US-Präsident Donald Trump und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. Unter dem Motto „Europa steht zusammen – Stärke zeigen für Frieden und Freiheit“ versammelten sich rund 350 Menschen auf dem Marienplatz. Die Demonstrierenden trugen ukrainische Flaggen und erinnerten an den Beginn des russischen Angriffskriegs im Februar 2022. Auf den Plakaten war unter anderem die Botschaft „Europa steht zur Ukraine“ zu lesen, und die Versammlung verlief laut Polizei ohne Zwischenfälle.
Der Streit zwischen Trump und Selenskyj eskalierte im Oval Office, wo Trump Selenskyj vor laufenden Kameras beschimpfte. Trump warf dem ukrainischen Präsidenten vor, mit seinem Verhalten den Frieden zu gefährden, und sagte unter anderem: „Sie riskieren den dritten Weltkrieg“. Nach dieser Auseinandersetzung verließ Selenskyj vorzeitig das Weiße Haus und trat anschließend in einem Interview bei Fox News auf, in dem er die unzureichenden Vorschläge der USA für ein Rohstoff-Abkommen kritisierte.
Politische Reaktionen in den USA
Der Vorfall hat in den USA unterschiedliche Reaktionen hervorgerufen. Republikanische Senatoren wie Lindsey Graham äußerten Zweifel an künftigen Verhandlungen unter Selenskyjs Führung und bezeichneten dessen Verhalten als respektlos. Gleichzeitig glaubte der republikanische Abgeordnete Mike Lawler, dass die Situation noch zu retten sei, wobei er warnte, dass ein Scheitern katastrophale Folgen für Europa hätte. Dem gegenüber stehen Stimmen aus den Reihen der Demokraten, wie der Senator Richard Blumenthal, der Trumps Verhalten als beschämend bezeichnete und es als „Angriff aus dem Hinterhalt“ kritisierte.
US-Außenminister Marco Rubio ermahnte, dass ein Rückzug Trumps von der Unterstützung für die Ukraine die Verhandlungen zwischen den Kriegsparteien gefährden könnte. Der Historiker Timothy Snyder warnte vor den Gefahren einer Allianz mit Russland und kritisierte die Demütigung Selenskyjs durch Trump.
EU bekräftigt Unterstützung für die Ukraine
Die europäische Unterstützung bleibt inmitten dieser politischen Spannungen stark. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen besuchte kürzlich Kyjiw, um die Unterstützung der Ukraine zu betonen. Diese Reise fand im Rahmen eines Gipfels statt, der von Selenskyj organisiert wurde. Bei dem Treffen waren mehrere Staats- und Regierungschefs anwesend, während einige, wie der deutsche Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, per Video zuschalteten.
Von der Leyen bekräftigte, dass die Ukraine von den EU-Plänen zur Rüstungsproduktion und zur Entwicklung ihrer Verteidigungsfähigkeiten profitieren werde. Darüber hinaus befürwortet António Costa, der Präsident des Europäischen Rates, eine Mitgliedschaft der Ukraine in der EU und betonte, dass die Sicherheit der Ukraine letztlich die Sicherheit Europas sei. Währenddessen diskutierten die EU-Außenminister in Brüssel neue Sanktionen gegen Russland, um die aggressive Politik des Kremls zu bekämpfen.
Der Druck auf die ukrainische Führung bleibt also sowohl innen- als auch außenpolitisch hoch, während die internationale Gemeinschaft gleichzeitig bemüht bleibt, die Ukraine zu unterstützen. Die Situation in der Region bleibt angespannt, und die künftigen Entwicklungen werden für die Stabilität Europas entscheidend sein.