
Mecklenburg-Vorpommern steht vor einem stillen Warnstreik, der für den öffentlichen Nahverkehr weitreichende Konsequenzen haben wird. Am 17. Februar 2025 berichtet Nordkurier, dass die Gewerkschaft Verdi erneut zum Arbeitsausstand aufruft. Der Streik wird an zwei Tagen, dem 20. und 21. Februar, stattfinden und schließt zahlreiche Verkehrsbetriebe ein.
Die Entscheidung für einen stillen Streik, ohne Kundgebungen oder Proteste, wurde getroffen, um den Opfern eines Anschlags in München Respekt zu erweisen. Die Auswirkungen des Streiks sind bereits absehbar: Alle Busse, Straßenbahnen und Rufbusse der Nahbus, Verkehrsgesellschaft Ludwigslust-Parchim (VLP) und dem Nahverkehr Schwerin (NVS) werden an beiden Tagen zum Stillstand kommen.
Betroffene Verkehrsbetriebe und Forderungen
Auch weitere Unternehmen sind betroffen, darunter die Rostocker Straßenbahn AG (RSAG), Rebus im Landkreis Rostock und die Mecklenburg-Vorpommersche Verkehrsgesellschaft (MVVG). Insbesondere am Freitag, 21. Februar, müssen auch andere Verkehrsbetriebe mit Arbeitsausstand rechnen.
Verdi fordert eine Gehaltserhöhung von 430 Euro pro Monat sowie eine jährliche Sonderzahlung von 500 Euro für Gewerkschaftsmitglieder. Diese Forderungen sind Teil der laufenden Tarifverhandlungen, die bisher ohne Einigung geblieben sind. Der nächste Verhandlungstermin ist für den 25. Februar in Rostock angesetzt.
Überregionale Streiks und Tarifverhandlungen
Der Warnstreik in Mecklenburg-Vorpommern ist nicht isoliert, sondern Teil einer größeren Bewegung. Laut Verdi sind auch andere Bundesländer betroffen, darunter Bayern und Nordrhein-Westfalen, wo ebenfalls Streiks im Eisenbahngüterverkehr und im ÖPNV stattfinden. Hier warten mehrere tausend Beschäftigte auf ein verhandlungsfähiges Angebot von Arbeitgeberseite.
Die Verhandlungen im öffentlichen Dienst sind aufgrund angespannter finanzieller Lagen der Arbeitgeber herausfordernd. Wie Tagesschau berichtet, warten unter anderem Erzieher, Krankenpfleger und nahverkehrliche Mitarbeitende auf Verbesserungen in ihren Arbeitsbedingungen. Die Gewerkschaften fordern eine Gehaltserhöhung von mindestens 350 Euro pro Monat sowie zusätzliche Urlaubs- und Zuschlagsregelungen.
Möglicherweise stehen der Dienstleistungssektor und die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes vor intensiven Warnstreiks, besonders, wenn die Arbeitgeber kein verbessertes Angebot vorlegen. Die Überlegungen, bereits vor der Bundestagswahl am 23. Februar zu streiken, werden immer konkreter.
In einem Klima des wachsenden Drucks auf die Arbeitgeber ist die Wahrscheinlichkeit größerer Arbeitskampfmaßnahmen als hoch einzuschätzen. Gewerkschaften wie Verdi und der dbb setzen auf eine starke Mobilisierung der Beschäftigten, während die Arbeitgeber unter dem Druck stehen, konstruktive Lösungen zu finden.