
Die Sanierung von Schultoiletten gewinnt zunehmend an Bedeutung, wie die aktuellen Entwicklungen in Deutschland zeigen. An der Vinninger Konrad-Adenauer-Schule stehen umfassende Renovierungsarbeiten bevor. In den kommenden Sommerferien sollen die 57 Jahre alten Toiletten, die sich noch im Originalzustand von 1968 befinden, großflächig erneuert werden. Landrätin Susanne Ganster hat die Funktionsfähigkeit der Anlagen bereits bestätigt. Die Baukosten werden auf etwa 511.000 Euro geschätzt und umfassen den kompletten Abbruch der Toilettenanlagen bis auf Rohbauniveau.
Das Sanierungsprojekt sieht nicht nur die Erneuerung der Leitungen vor, sondern auch den Einbau einer Behinderten-Toilette in jede der beiden vorgesehenen Anlagen. Im Jungen-WC wird zudem eine moderne Lösung durch die Installation konventioneller Urinale, anstelle der bisherigen Urinalrinne, angestrebt. WCs werden künftig hängend angebracht, während Urinale und Handwaschbecken in unterschiedlichen Höhen montiert werden, um den Bedürfnissen von Grund- und Realschülern gerecht zu werden.
Sanierung als Priorität
Diese Maßnahmen sind Teil eines größeren Trends, der für viele Schulen in Deutschland gilt. In Augsburg etwa hat das Rathaus ein Sonderprogramm beschlossen, um die Sanierung von Schultoiletten zur Chefsache zu erklären. Laut einer Pressemitteilung der Stadtratsfraktion der Grünen stehen zunächst 1,25 Millionen Euro zur Verfügung, während der Gesamtbedarf auf etwa 18 Millionen Euro geschätzt wird. Peter Rauscher, Vorsitzender der Grünen-Fraktion, beschreibt die aktuellen Bedingungen als katastrophal, was durch defekte Anlagen und unangenehme Gerüche gekennzeichnet ist. Viele Schülerinnen und Schüler meiden aufgrund der unhygienischen Zustände den Toilettenbesuch.
Die drastischen Maßnahmen sind nötig, da Eltern und Verbände seit Jahren die Missstände kritisieren. Der Beschluss des Sanierungsprogramms in Augsburg wird als notwendiger Schritt angesehen, um den vielschichtigen Problemen der Schultoiletten entgegenzuwirken. Ruth Hintersberger, bildungspolitische Sprecherin der CSU-Fraktion, zeigt sich ebenfalls für das Projekt.
Um das Bewusstsein für die drängenden Herausforderungen der Schultoiletten weiter zu schärfen, wurde im Rahmen des Wettbewerbs „Toiletten machen Schule“ erneut aufgezeigt, welche positiven Ansätze Schulen zur Verbesserung ihrer Sanitäranlagen entwickeln können. Für das Jahr 2024 haben 135 Schulen deutschlandweit Konzepte eingereicht, um das Thema Schultoiletten in den Fokus zu rücken. Die Jury hat innovative Projekte ausgezeichnet, darunter die Grundschule Stielerstraße in München und das Gymnasium Winsen an der Luhe, um nur einige zu nennen.
Das Ziel des Wettbewerbs ist klar: die Verbesserung der Schulklo-Situation und die Förderung eines Bewusstseins für deren Wichtigkeit. Die Schirmherrschaft dieser Initiative zeigt, dass die Brisanz des Themas nicht nur von der Politik erkannt wird, sondern auch von den betroffenen Schulen selbst. Die nächsten Schritte der Wettbewerbsrunde sind noch nicht festgelegt worden, jedoch bleibt die Anmeldung für den Newsletter „Toiletten machen Schule“ offen, um Schulen kontinuierlich über Fortschritte und Ideen zu informieren.