
Seit seiner Einführung im Jahr 2017 hat das VAR-System (Video Assist Referee) im deutschen Fußball nicht nur für Aufregung, sondern auch für zunehmende Kritik von Seiten der Spieler, Trainer und Fans gesorgt. Während die Bemühungen um mehr Fairness und Genauigkeit im Spiel unbestreitbar sind, bleibt die Akzeptanz des Systems fraglich. In diesem Kontext wird ein neues Pilotprojekt in der Bundesliga und 2. Bundesliga gestartet, das die Kommunikation zwischen Schiedsrichtern und Zuschauern deutlich verbessern soll. Diese Initiative sieht vor, dass wichtige Entscheidungen des VAR künftig per Lautsprecher durchgesagt werden.Dewezet berichtet, dass die Testphase mit Durchsagen in neun ausgewählten Stadien bereits am kommenden Wochenende beginnt.
In der ersten Runde werden die Spiele zwischen Bayern München und Holstein Kiel, FC St. Pauli gegen FC Augsburg sowie Fortuna Düsseldorf gegen SSV Ulm 1846 und weitere Begegnungen in Frankfurt und Leverkusen die ersten sein, bei denen die Schiedsrichter durch Lautsprecherdurchsagen über VAR-Entscheidungen informieren. Zu den teilnehmenden Stadien gehören auch Borussia Dortmund, SC Freiburg, RB Leipzig und SpVgg Greuther Fürth. Ziel dieser Maßnahme ist es, die Akzeptanz des VAR-Systems zu erhöhen und die Transparenz im Stadion zu verbessern. In Anlehnung an ähnliche Modelle aus dem American Football und der Deutschen Eishockey Liga wird das Projekt von der DFL und ihrer Kommission „Fußball“ initiiert.
Technische Umsetzung und Bedenken
Die technischen Voraussetzungen für die Durchsagen sind bereits gegeben: In den Stadien besteht eine Funkverbindung zwischen Schiedsrichter, Assistenten und Videoassistenten. Die Unparteiischen müssen lediglich die Verbindung zu den Lautsprechern der Arena freischalten. Dabei betonen DFB-Vertreter, dass die Schiedsrichter umfassend auf diese neue Form der Kommunikation vorbereitet sind und bereits entsprechende Trainings durchlaufen haben. Dennoch äußern Kritiker, darunter einige Spitzen-Schiedsrichter, Bedenken hinsichtlich möglicher Technikpannen, Versprecher und der damit einhergehenden längeren Spielunterbrechungen.Nau stellt die Wichtigkeit dieser Verbesserungsmaßnahmen in den Vordergrund, indem sie die Vorteile für alle Beteiligten hervorhebt.
Der VAR selbst hat das Ziel, strittige Entscheidungen, wie etwa Tore, Strafstöße oder rote Karten, mit Hilfe von Videoanalysen zu klären. Dies geschieht in einem zentralen Kontrollzentrum in Köln, auch bekannt als der „Kölner Keller“, wo ausgebildete Videoassistenten die Spielszenen wahrnehmen und analysieren. Die endgültige Entscheidung bleibt jedoch beim Schiedsrichter, der die Situation am Spielfeldrand überprüfen kann. Trotz der hohen Kosten für die Implementierung, die mehrere Millionen Euro betragen, wird der VAR als bedeutende Fortschritt in der Spielintegrität angesehen. Im Jahr 2025 sind weitere Entwicklungen, wie die Integration von Künstlicher Intelligenz und Echtzeit-Übertragungen von VAR-Entscheidungsprozessen, zu erwarten, die den Entscheidungsprozess revolutionieren könnten.Fußball XXL bietet zusätzlich einen umfassenden Überblick über die Entwicklungen und Herausforderungen des VAR-Systems.