
Ein schwerer Oberleitungsschaden hat am 18. März 2025 die Bahnstrecke zwischen München und Landshut lahmgelegt. Ein gerissenes Tragseil stellte die Verantwortlichen vor große Herausforderungen und sorgte für stundenlange Störungen, die vor allem Bahnreisende aus Regensburg und Plattling betrafen. Diese mussten ihre Fahrten am Montagabend in Landshut beenden, während zwischen Freising und München nur noch die S-Bahn verkehrte. Um den betroffenen Reisenden zu helfen, wurden bis zum frühen Dienstagmorgen Großraumtaxen als Ersatzverkehr eingesetzt. Eine Bahnsprecherin konnte keine konkreten Angaben zur Schadenshöhe machen.
Die Bundespolizei berichtete, dass ein Teil des gerissenen Tragseils auf der Oberleitung und ein anderer Teil auf dem Boden landete. Dies führte zu einem Böschungsbrand, der schnell von der Feuerwehr gelöscht wurde. Die Ermittler vermuten Materialermüdung als mögliche Ursache für den Schaden, der sich in der Oberleitung ereignete. Abgesehen von den direkten Auswirkungen auf den Zugverkehr sorgten die Vorkommnisse auch für eine allgemeine Verunsicherung unter den Reisenden.
Folgen für den Reiseverkehr
Bereits am Donnerstag kam es im Münchner Hauptbahnhof zu erheblichen Verspätungen und Ausfällen, die auf einen Oberleitungsschaden zurückzuführen waren. Der gesamte Zugverkehr wurde zeitweise eingestellt, was sowohl Fern- als auch Regionalverbindungen betraf. Besonders betroffen war die Stammstrecke zwischen dem Münchner Ostbahnhof und Pasing, wo fast keine Fahrten mehr verfügbar waren. Am selben Abend informierte die Deutsche Bahn, dass die Beeinträchtigungen auch in den Abendstunden weiter andauern würden.
Obwohl mehrere Gleise wieder freigegeben wurden und der Verkehr mit Regional- und Fernverkehrszügen erneut anlaufen konnte, sollten die Einschränkungen bis zum darauffolgenden Freitag andauern. Am Freitagmorgen fielen einige Züge der Linien S2, S3 und S8 im 10-Minuten-Takt aus, während im Regionalverkehr Züge von und nach Passau, Pfaffenhofen, Regensburg und Landshut entfallen mussten. Im Fernverkehr waren dagegen keine Einschränkungen mehr zu verzeichnen.
Fahrgäste, die aufgrund des Oberleitungsschadens ihre Reisen verschieben mussten, konnten ihre Tickets zu einem späteren Zeitpunkt nutzen, da die Zugbindung aufgehoben wurde. Überdies wurde den Reisenden signalisiert, dass ihre Tickets auch für die Nutzung von Verkehrsmitteln der MVG (U-Bahn, Bus, Tram) gelten.
Ursache des Schadens
Die Ursache für den Oberleitungsschaden war ein Bagger, der während Bauarbeiten für die zweite S-Bahn-Stammstrecke ein Quertragwerk beschädigte. Bei einem Unfall gegen 11 Uhr geriet der Auslegearm des Baggers an die Oberleitung. Dies führte dazu, dass etwa 350 Personen in einer darunterstehenden S-Bahn in Sicherheit gebracht werden mussten, glücklicherweise ohne Verletzte. Die Polizei hat Ermittlungen gegen den 25-jährigen Baggerfahrer wegen gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr eingeleitet.
Störungen im deutschen Streckennetz, wie sie durch diesen Vorfall deutlich wurden, sind häufig und oftmals durch unterschiedliche Ursachen bedingt. Dazu gehören unter anderem umgestürzte Bäume oder Schäden an Fahrzeugen und Oberleitungen. Die Initiative „Störungen im Bahnverkehr“ bietet Informationen und Unterstützung für betroffene Reisende und arbeitet unabhängig von den Eisenbahnverkehrsunternehmen.
Die jüngsten Störungen verdeutlichen nicht nur die Anfälligkeit des Bahnverkehrs für technische Probleme, sondern auch die Notwendigkeit für umfassende Sicherheitsmaßnahmen und die schnelle Reaktion auf solche Vorfälle, um die Auswirkungen auf die Reisenden so gering wie möglich zu halten.