
Am späten Dienstagnachmittag ereignete sich in München ein schwerer Unfall, bei dem ein 43-jähriger Radfahrer verletzt wurde. Der Mann, der mit einem Pedelec unterwegs war, hielt an einer Ampel neben einem Lastwagen. Als die Ampel auf Grün sprang, setzten sowohl der Radfahrer als auch der 32-jährige Lastwagenfahrer ihre Fahrt fort. Während der Radfahrer geradeaus fahren wollte, bog der Lastwagenfahrer nach links ab und erfasste den Radfahrer. Der stürzte daraufhin, und seine Beine wurden vom rechten Hinterreifen des Lastwagens überrollt.
Der Radfahrer erlitt dabei schwere Verletzungen an den Unterschenkeln und wurde umgehend in ein Krankenhaus gebracht. Glücklicherweise gab es Zeugen des Vorfalls, die den Rettungsdiensten zur Seite standen. Dies wirft jedoch auch Fragen zur Verkehrssicherheit von Radfahrern in städtischen Gebieten auf, insbesondere im Hinblick auf die stetig steigenden Zahlen von Unfällen mit Pedelecs.
Anstieg der Pedelec-Unfälle
Die Tragödie in München ist nicht Einzelfall. Im Jahr 2023 wurden in Deutschland fast 24.000 Pedelec-Nutzer bei Unfällen verletzt, was eine drastische Zunahme im Vergleich zu den 2.223 Verunglückten im Jahr 2014 bedeutet. Die Statistik zeigt, dass die Zahl der Verletzten bei Pedelec-Unfällen rasant gestiegen ist, während die Rückgänge bei nichtmotorisierten Fahrrädern deutlich zu verzeichnen sind.
Besonders alarmierend ist, dass im Jahr 2023 die Zahl der Getöteten bei Pedelec-Unfällen auf 188 anstieg. Im Vergleich dazu starben 2023 bei Unfällen mit nichtmotorisierten Fahrrädern 256 Menschen. Diese Statistiken verdeutlichen, dass Pedelec-Unfälle häufig schwerwiegender verlaufen und die durchschnittliche Anzahl der Todesfälle je 1.000 Pedelec-Unfälle bei 7,9 liegt, während sie bei normalen Fahrrädern nur 3,6 beträgt.
Kontrast zu vergangenen Jahren
Der Anstieg der Pedelec-Unfälle kann auch im Kontext der letzten Jahre betrachtet werden. Der Anteil der Pedelec-Verunglückten, die jünger als 45 Jahre sind, hat sich von 10,7 % im Jahr 2014 auf 31,2 % im Jahr 2023 erhöht. Diese Entwicklung spiegelt sich in den steigenden Verkaufszahlen von Pedelecs wider, die von 3,4 % der Haushalte im Jahr 2014 auf 15,5 % im Jahr 2022 angestiegen sind. Dabei hat sich das Durchschnittsalter der Pedelec-Verunglückten auf 53 Jahre erhöht.
Der tragische Vorfall in München und die besorgniserregenden Statistiken zu Pedelec-Unfällen unterstreichen die Dringlichkeit, die Verkehrssicherheit für Radfahrer zu verbessern und auf die Risiken aufmerksam zu machen, die durch unaufmerksame Autofahrer entstehen können. Die Relevanz dieses Themas wird in den kommenden Jahren weiter zunehmen, da immer mehr Menschen auf elektrische Fahrräder umsteigen. Das Bewusstsein für diese Risiken muss in der Gesellschaft und insbesondere bei den Verkehrsteilnehmern geschärft werden, um solche Unfälle möglichst zu verhindern.