
Am 9. März 2025 triumphierte Tadej Pogacar beim prestigeträchtigen Schotterrennen Strade Bianche, das in Siena stattfand. Dieses Rennen, bekannt für seine anspruchsvolle Strecke, umfasste eine Distanz von 213 Kilometern, darunter 81,7 Kilometer über herausfordernde Schotterpisten. Pogacar bewies einmal mehr seine außergewöhnlichen Fähigkeiten, nachdem er mit 60 km/h bei 49,5 km vor dem Ziel stürzte. Der Unfall ereignete sich aufgrund eines Fahrfehlers in einer Linkskurve, was zu tiefen Schürfwunden und Prellungen führte, doch Pogacar konnte rasch wieder aufstehen und sein Rennen fortsetzen. Es war ein Moment der Panik für den 25-Jährigen, der jedoch erleichtert war, dass er sich keine Brüche zuzog.
Nach dem Sturz gelang es Pogacar, sich schnell zu erholen und in der Schlussphase des Rennens den Rivalen Tom Pidcock (Q36.5) 19 Kilometer vor dem Ziel abzuhängen. Pogacar fuhr im Alleingang auf die Piazza del Campo in Siena und sicherte sich damit seinen dritten Sieg bei den Strade Bianche, nach seinen Erfolgen in den Jahren 2022 und 2024. Mit diesem Sieg egalisierte er den Rekord von Fabian Cancellara und wurde der erste männliche Weltmeister, der in dieser Disziplin erfolgreich war. Pidcock belegte den zweiten Platz, 1:23 Minuten hinter Pogacar, während Tim Wellens (UAE Team Emirates-XRG) das Podium mit einem dritten Platz vervollständigte.
Ein Kampf gegen die Widrigkeiten
Pogacar, der im Vorjahr mit einem beeindruckenden Double aus Giro d’Italia und Tour de France auf sich aufmerksam machte, hat sich für 2025 entschieden, seinen Fokus auf harte Eintagesrennen zu legen. Trotz des Sturzes plant er, nach dem Frühjahrsklassiker Mailand-Sanremo zu entscheiden, ob er bei Paris-Roubaix starten wird. Dieses Monument fehlt in seiner Sammlung, und er hat bereits eine Trainingsfahrt im Wald von Arenberg absolviert, um sich auf die Herausforderungen vorzubereiten.
Der Sturz wird auch als Warnung für Pogacar betrachtet, da er bereits in der Vergangenheit bei einem Sturz in Lüttich-Bastogne-Lüttich 2023 seine Form für die Tour de France verlor. Diese Art von Verletzungen sind im Radsport nicht selten, wie Studien zeigen, die auf die hohe Unfallrate in dieser Sportart hinweisen. Abschürfungen, Prellungen und andere Verletzungen, die Pogacar nach seinem Sturz erlitten hat, sind einige der häufigsten Verletzungsarten im Radsport. Die Technische Universität München und die Paracelsus Universitätsklinik Salzburg dokumentieren, dass trotz der steigenden Zahl von Unfällen die meisten Radsportverletzungen gut behandelbar sind.
Einigermaßen entspannter Rivale
Während Pogacar auf aggressive Eintagesrennen fokussiert ist, verfolgt sein Rivale Jonas Vingegaard einen anderen Ansatz, indem er einen entspannteren Formaufbau mit kleineren Rundfahrten wählt. Pogacars beeindruckende Bilanz von 25 Siegen im vergangenen Jahr führt zu Vergleichen mit Radsportlegenden wie Eddy Merckx, was die hohen Erwartungen an seine Leistung in der kommenden Saison noch verstärkt. Seine Entwicklung wird mit Spannung verfolgt, da er versucht, in einer der dynamischsten und anspruchsvollsten Phasen seiner Karriere weiter zu glänzen.
Pogacars beeindruckende Siege und die damit verbundenen Herausforderungen machen ihn nicht nur zu einem Star des Radsports, sondern zeigen auch die Risiken, die diese aufregende Sportart mit sich bringt. Die Mischung aus Talenten, strategischem Denken und unvorhergesehenen Ereignissen verleiht dem Radsport seinen besonderen Reiz und fordert die Athleten immer wieder aufs Neue heraus.