
Rolf Schimpf, der bekannte Schauspieler, ist verstorben. Mit seiner Rolle als Kriminalhauptkommissar Leo Kress in der ZDF-Krimiserie „Der Alte“ wurde er über 21 Jahre hinweg zum vertrauten Gesicht im deutschen Fernsehen. Sein Tod ist nicht nur ein Verlust für seine Fans, sondern wirft auch ein Schlaglicht auf die Herausforderungen, die viele ältere Menschen im Alter erfahren müssen.
Schimpf lebte seit 2010 mit seiner verstorbenen Frau, Ilse, in einer Seniorenresidenz in München. Diese Situation wurde jedoch durch den Tod seiner Frau und die darauf folgende gesundheitliche Verschlechterung Schimpfs zunehmend prekär. Ilse erkrankte 2014 an Demenz und starb ein Jahr später. Ab diesem Zeitpunkt war Rolf Schimpf nicht nur trauernd, sondern auch zunehmend auf Hilfe angewiesen, während er allein im Pflegeheim lebte.
Finanzielle Schwierigkeiten und Umzug
Die monatlichen Kosten für die Seniorenresidenz betrugen 5.700 Euro, eine Summe, die Schimpf nicht mehr aufbringen konnte. Seit über zehn Jahren war er nicht mehr berufstätig, und seine Rente deckte die hohen Ausgaben nicht. Sein Arzt, der zugleich Testamentsvollstrecker ist, erklärte, dass Schimpf aufgrund finanzieller Notwendigkeit mit 99 Jahren in eine kostengünstigere Einrichtung umziehen musste. Das neue Zimmer im Pflegeheim, das er bezog, ist lediglich 15 Quadratmeter groß und die Kosten dafür beginnen bei rund 3.010 Euro pro Monat. Hätte er den niedrigsten Satz zahlen können, wäre sein neues Heim jedoch 2.500 Euro günstiger gewesen, was zumindest einen Teil der finanziellen Last hätte mindern können.
Trotz der Umstellung äußerte Schimpf den Wunsch, in seinem alten Zuhause zu bleiben, wo er besonders die Kaffeerunden in der Cafeteria liebte. Sein Auszug wurde von der Heimeinrichtung bedauert, da sie stets bestrebt waren, Lösungen für Bewohner mit finanziellen Schwierigkeiten zu finden, wie Mathias Steiner, der Sprecher der Seniorenresidenz, betonte.
Pflege und Sozialleistungen
Im deutschen Pflegeversicherungssystem gibt es jedoch Unterstützungsmöglichkeiten. Laut den Bestimmungen der sozialen Pflegeversicherung müssen viele ältere Menschen dennoch einen Teil ihrer Pflegekosten selbst tragen, da diese nicht vollständig abgedeckt werden. Es gibt jedoch die Möglichkeit, einen Antrag auf Sozialhilfe zu stellen, wenn jemand nicht über ausreichend Eigenmittel verfügt. Voraussetzung dafür ist, dass der Pflegegrad von einem medizinischen Dienst festgestellt wurde.
In Schimpfs Fall, der an Demenz litt und Pflege benötigte, könnte das Sozialamt in bestimmten Situationen Unterstützung gewährt haben. Zu beachten ist, dass auch die Einkünfte des Partners bei nichtehelichen Lebensgemeinschaften berücksichtigt werden, um die Kostenübernahme durch die Sozialhilfe zu prüfen. Ansprüche auf Sozialhilfen treten allerdings erst nach Antragstellung in Kraft, was für sich rund um Schimpfs Situation von Bedeutung gewesen wäre.
Rolf Schimpf hinterlässt nicht nur ein bleibendes Erbe als Schauspieler, sondern auch eine Erinnerung an die Herausforderungen, die viele ältere Menschen in Deutschland im Pflegesystem erleben. Seinen letztlichen Umzug in eine günstigere Pflegeeinrichtung ist ein Symbol für die grundlegenden sozialen Fragen rund um das Thema Alter und Pflege.
Für weitere Informationen über Schimpfs Situation und die Details zu seinem Leben und Tod, besuchen Sie bitte die Artikel auf Focus und t-online. Das Thema Sozialhilfe und die Rahmenbedingungen finden Sie in dem Leitfaden auf Verbraucherzentrale.