
Rolf Schimpf, ein einer der bekanntesten deutschen Schauspieler, ist am 22. März 2025 im Alter von 100 Jahren verstorben. Er starb in einem Pflegeheim am Rande von München, wo er friedlich einschlief, wie sein Biograf Detlef Vetten der Deutschen Presse-Agentur bestätigte. Schimpf wurde durch seine prägende Rolle als Hauptkommissar Leo Kress in der ZDF-Krimiserie „Der Alte“ bekannt, in der er über 21 Jahre lang ermittelte und insgesamt 222 Folgen drehte. Diese Serie, die erstmals 1986 ausgestrahlt wurde, hat sich als fester Bestandteil des deutschen Fernsehens etabliert und prägte über Generationen hinweg das Krimi-Genre. Schimpf beerbte 1986 Siegfried Lowitz in dieser Rolle, die bis zur endgültigen Absetzung der Serie im Jahr 2007 für ihn zu einem Markenzeichen wurde.
Im Laufe seiner Karriere war Schimpf nicht nur in „Der Alte“ zu sehen, sondern auch in anderen bekannten Formaten wie „Soko 5113“ und „Tatort“. Seine Karriere nahm bereits in den 1950er Jahren Fahrt auf, als er Theaterstücke und Fernsehproduktionen besuchte, bevor er schließlich seine langjährige TV-Karriere startete. Ursprünglich wollte Schimpf Medizin studieren, entschied sich jedoch für die Schauspielerei. Dies führte ihn an die Schauspielschule in Stuttgart, wo er sein Talent für die darstellende Kunst verfeinerte.
Ein Leben voller Herausforderungen und Triumphe
Der Schauspieler hatte nicht nur große Erfolge, sondern musste auch persönliche Rückschläge hinnehmen. Nach dem Tod seiner Frau Ilse Zielstorff im Jahr 2013, mit der er fast 50 Jahre verheiratet war, zog Schimpf in eine Seniorenresidenz in München. Im Jahr 2023 sah er sich gezwungen, seine Wohnung aufgrund finanzieller Belastungen aufzugeben und in eine günstigere Einrichtung umzuziehen. Seine Biografie beschreibt, dass er im Altersheim gut versorgt war, aber emotional stark belastet.
Im November 2024 feierte Schimpf seinen 100. Geburtstag, was nicht nur von seiner Familie, sondern auch von Freunden und der Münchner Polizei gewürdigt wurde. Innenminister Joachim Herrmann lobte ihn für seine Darstellung eines guten Polizisten und kündigte an, dass er zum Ehrenkommissar ernannt wurde. Diese Ehrung unterstrich die tief verwurzelte Verbindung Schimpfs zur Polizei und dessen Ansehen innerhalb der Gesellschaft.
Ein Erbe im deutschen Fernsehen
Schimpfs Erbe bleibt in der deutschen Unterhaltung fest verankert. Das deutsche Krimi-Genre, in dem er eine prägende Rolle spielte, ist bekannt dafür, älteren Schauspielern eine Plattform zu bieten, die oft durch Lebenserfahrung, Authentizität und emotionale Tiefe glänzen. Diese Faktoren machen sie zu geschätzten Vertretern ihres Fachs. Schimpf war dabei kein Einzelfall; viele seiner Kollegen über 50 bringen ähnliche Eigenschaften in ihre Rollen ein, was dazu beiträgt, dass das Genre auch weiterhin beliebt bleibt. Die Nachfolger, die ihre Spuren im Krimigenre hinterlassen haben, sind Künstler wie Heino Ferch, Jan Josef Liefers, Axel Milberg und viele andere, die sich durch die Erzählweise und Komplexität ihrer Figuren auszeichnen.
Rolf Schimpf wird eine Lücke im deutschen Fernsehen hinterlassen. Seine leidenschaftliche Darstellung und die Fähigkeit, verschiedene Facetten seiner Charaktere zu zeigen, werden in Erinnerung bleiben. Zuschauer und Schauspielkollegen schätzten seine Fähigkeit, die Herausforderungen und Abgründe menschlichen Handelns authentisch darzustellen.