
Am 12. März 2025 fand auf dem Münchner Nockherberg der traditionelle Starkbieranstich statt, bei dem Kabarettist Maxi Schafroth die Rolle des Fastenpredigers übernahm. In seiner gewohnt scharfsinnigen Art übte er scharfe Kritik an prominenten politischen Figuren, insbesondere CSU-Chef und Ministerpräsident Markus Söder sowie CDU-Chef Friedrich Merz. Laut pnp.de warf Schafroth den Politkern Wählertäuschung und Wortbruch vor und schloss mit einem pikanten Vergleich: Söder und Merz verkörperten „zwei Gurkenhobel-Verkäufer“. Damit stellte er die Politikerszene als wenig vertrauenswürdig dar.
Besonders Söder musste sich der scharfen Zunge des Kabarettisten erwehren. Schafroth bezeichnete den Ministerpräsidenten als „fränkischer Brummkreisel“ und kritisierte dessen Wende in der Schuldenpolitik. Diese Kehrtwende, die die Schuldenbremse betreffe, nannte er eine „konzertierte Wählerverwirrung“. Die Minister in Söders Kabinett wurden vergleichend mit Messdienern beschrieben, die ihren Chef beweihräuchern. Schafroth meinte zudem, die sogenannte „Södersche Strahlkraft-Deckelung“ verhindere, dass Minister mehr Aufmerksamkeit auf sich ziehen als der Ministerpräsident selbst.
Kritik an weiteren politischen Akteuren
Der Kabarettist widerstand nicht der Versuchung, auch andere Parteien zu kritisieren. Er nahm die Grünen nachhaltig aufs Korn und hinterfragte deren Umsetzung von guten Vorsätzen. Den Wahlkampf der vergangenen Jahre bezeichnete er als „Wahlkampf-Geisterbahn“ und kam nicht umhin, die Stillosigkeiten zu rügen. Auch auf die AfD ging Schafroth ein, forderte sofortige Mäßigung und bemerkte die Auswirkung der von manchen als „Brandschutztür“ bezeichneten Brandmauer zur AfD.
Die Fastenpredigt begann in einer Mönchskutte, was den humorvollen Charakter der Veranstaltung unterstrich. Schafroth betonte die Rolle der Frauen in der Politik und forderte mehr Rebellion. Der Abend wurde von Luise Kinseher eröffnet, die das erste Bier, ein Starkbier mit einem Alkoholgehalt von acht Prozent, an Söder übergab.
Starkbier und Tradition am Nockherberg
Der Nockherberg ist nicht nur der Ort für die jährlich stattfindende Veranstaltung „Derblecken“, sondern auch für die Starkbierzeit, die offiziell am Aschermittwoch beginnt. Diese „fünfte Jahreszeit“ zieht alljährlich politische und gesellschaftliche Größen an, um sich der politischen Satire zu widmen. Merkur.de hebt hervor, dass die Paulaner Brauerei, die 1634 in München urkundlich erwähnt wurde, das traditionelle Starkbier, insbesondere das Salvator Starkbier, zur Verfügung stellt. Die Wurzeln des Starkbierbrauens gehen bis ins Mittelalter zurück, als Mönche ein kalorienreiches Bier als „flüssige Nahrung“ brauten.
Die Veranstaltung wurde live vom Bayerischen Rundfunk übertragen, und die erste Maß Bier wurde an den Ministerpräsidenten überreicht. Neben prominenten Gästen bekamen auch politische Akteure, wie Beispiel Michaela Kaniber und Dorothee Bär von der CSU, die Möglichkeit, in einem Singspiel als Disney-Prinzessinnen aufzutreten und ein Lied über ihre Partei zu singen.
Zusammengefasst zeigt die Veranstaltung klar, dass der Nockherberg nicht nur ein kulturelles Highlight, sondern auch eine Plattform für gesellschaftliche und politische Reflektionen ist. Schafroths Rede bleibt dabei in Erinnerung als scharfe Analyse der politischen Landschaft Deutschlands.