
Am 15. Februar 2025 ist die Trauer in München groß, zwei Tage nach einem tragischen Anschlag auf eine Demonstration. Eine Mutter und ihre kleine Tochter sind an ihren schweren Verletzungen gestorben. Die mutmaßlichen Hintergründe des Vorfalls werfen Fragen auf. Die Gewerkschaft Verdi, die Ziel des Anschlags war, äußerte ihr tiefes Mitgefühl für die Opfer und deren Angehörige.
Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter bezeichnete den Vorfall als Mord und drückte seinen Schmerz über den Verlust aus. Auch die bayerische Sozialministerin Ulrike Scharf zeigte sich betroffen und sprach den Hinterbliebenen ihr Beileid aus. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder erklärte, dass ganz Bayern um die verstorbenen Opfer trauere und den Verlust als sinnlos empfinde. Bundeskanzler Olaf Scholz äußerte sich ebenfalls „tief erschüttert und traurig“ und sprach den Angehörigen sein Beileid aus, während er gleichzeitig die Abschiebung des mutmaßlichen Täters, eines 24-jährigen Afghanen, nach Verbüßung seiner Strafe ankündigte.
Ermittlungen und Motiv
Die Ermittler gehen von einem islamistischen Motiv des Fahrers aus. Während einer zweistündigen Vernehmung deuteten Aussagen des Fahrers auf eine religiöse, islamistische Tatmotivation hin. Vorläufige Bewertungen der Polizei zeigen, dass auf dem Handy des Fahrers Whatsapp-Nachrichten mit „religiösen Äußerungen“ gefunden wurden. Der Fahrer bezeichnet sich selbst als religiös, betet und besucht eine Moschee.
Es gibt jedoch keine Anhaltspunkte dafür, dass der mutmaßliche Täter einer islamistischen Organisation angehört oder mit einem Netzwerk wie dem „Islamischen Staat“ verbunden ist. Unklar bleibt, ob die Kundgebung absichtlich oder zufällig ausgewählt wurde. Die Bundesanwaltschaft hat die Ermittlungen zu dem Anschlag übernommen, der fast 40 Verletzte zur Folge hatte. Eine Sonderkommission mit 140 Beamtinnen und Beamten wurde unter dem Namen „Seidlstraße“ gebildet, um die kriminalpolizeilichen Ermittlungen fortzuführen.
Psychische Gesundheit und Unterstützung
Der 24-Jährige sitzt derzeit in Untersuchungshaft wegen dringenden Verdachts auf versuchten Mord. Ein ehemaliger Arbeitskollege beschreibt ihn als „etwas durch den Wind“, während die Ermittler gegenwärtig psychische Erkrankungen des Fahrers ausschließen. Gemeinsam mit der Polizei bietet Bayerns Gesundheitsministerin psychische Unterstützung für Betroffene an. Der Krisendienst Psychiatrie Oberbayern sowie die Telefonseelsorge der Erzdiözese München und Freising stehen bereit, um Hilfe anzubieten.
Die Umstände des Anschlags werfen Fragen auf, besonders im Kontext der aktuellen Gefährdungslage durch islamistischen Terrorismus in Deutschland. Laut dem Verfassungsschutz besteht das islamistische Personenpotenzial in Deutschland 2023 aus rund 27.200 Personen, darunter 10.500 Salafisten. Die Bedrohung steht im Zusammenhang mit jihadistisch motivierten Einzeltätern und Gruppierungen, die nach dem Angriff der HAMAS auf Israel am 7. Oktober 2023 zugenommen hat. Beobachter warnen vor weiteren Anschlägen und betonen die Bedeutung von Deradikalisierungsmaßnahmen.
Zusammenfassend bleibt der Vorfall ein schwerer Schlag für die Münchener Gemeinschaft und ein weiterer Ausdruck der Herausforderungen, vor denen Deutschland in Bezug auf Sicherheit und Terrorismus steht. Die Gesellschaft wird auf die Reaktionen und die rechtlichen Konsequenzen des mutmaßlichen Täters blicken müssen, während alle Beteiligten um die Hinterbliebenen trauern.
Für weitere Informationen über den Vorfall und die Ermittlungen verweisen wir auf die Berichterstattung von PNP und BR. Für einen umfassenden Überblick über die islamistische Bedrohung in Deutschland empfehlen wir die Informationen des Verfassungsschutzes.