
Die Technische Universität München (TUM) hat kürzlich den Preis für die beste Forschungspressemitteilung des Jahres 2024 erhalten. Diese Auszeichnung wurde von einer Fachjury des Informationsdienstes Wissenschaft (idw) verliehen und würdigt die innovative Kommunikation einer neuen Ultraschall-Methode zur Brückenprüfung. Die Ehrung nahm der Pressereferent der TUM, Moritz Müller, bei einer Festveranstaltung in der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften entgegen.
Die prämiierte Kommunikation überzeugte die Jury durch eine klare und eingängige Erklärung der technischen Details sowie die Relevanz dieser Methode für die Bauwirtschaft und die Gesellschaft. Tim Schröder, ein Jurymitglied des idw, betonte die hohe Qualität der projektbezogenen Website, die mit professionellem Videomaterial gestaltet wurde. Insgesamt waren 96 Pressestellen in den Wettbewerb eingereicht worden.
Innovative Ultraschall-Methode zur Baustrukturüberwachung
Das zugrunde liegende Projekt zur neuen Ultraschall-Methode wurde von der Forschungsgruppe CoDA (Concrete Damage Assessment by Coda Waves) entwickelt, an der auch die TUM beteiligt ist. Dieses Verfahren ermöglicht eine präzise Zustandsüberwachung von Stahlbeton, einem bedeutsamen Baustoff, der erheblichen Belastungen, wie etwa durch Züge und Hochhäuser, ausgesetzt ist. Die traditionellen Prüfmethoden sind oft aufwändig, zeit- und kostenintensiv, wobei häufig manuelles Abklopfen von Brücken zum Einsatz kommt.
Mit der ultraschallbasierten Coda Wellen Interferometrie (CWI) wird eine kontinuierliche Überwachung von Bauwerken ermöglicht. Diese Technik erkennt feinste Veränderungen in der Materialstruktur und Spannungszustände und wurde bereits an zwei Bauwerken getestet: der Gänstorbrücke seit 2021 und der Münchner U-Bahnstation Scheidplatz seit 2022. Sensoren messen kontinuierlich die Belastungen und Materialveränderungen, wobei die gesammelten Daten an einen zentralen Server übertragen werden.
Fortschritt durch Forschung und Technologie
Durch komplexe mathematische Modelle und den Einsatz von maschinellem Lernen können die Ultraschalldaten interpretiert und Schäden lokalisiert werden. Das CWI-Messverfahren wurde außerdem verfeinert, um große Bauwerke mit minimalen Eingriffen effektiv zu überwachen. Dieses Förderprojekt der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) zeigt nicht nur die technischen Fähigkeiten der TUM auf, sondern auch die Bedeutung moderner Wissenschaftskommunikation. Prof. Jeanne Rubner, Vizepräsidentin der TUM für Global Communication and Public Engagement, unterstrich, wie wichtig diese Art der Kommunikation für das Vertrauen und Verständnis in die Forschung ist.
Der mit 3000 Euro dotierte Preis wird genutzt, um die Wissenschaftskommunikation weiter zu fördern und zu verbessern. Die Auszeichnung der TUM hebt die hervorragenden Leistungen im Bereich der Forschung und deren Kommunikation hervor, die sowohl für die akademische Gemeinschaft als auch für die Gesellschaft von Bedeutung sind.