
Am 3. März 2025 feiert der bedeutende katholische Publizist Vitus Seibel seinen 90. Geburtstag. Der Jesuitenpater aus Hauenstein hat im Laufe seiner Karriere einen tiefen Einfluss auf die katholische Medienlandschaft ausgeübt. Seibel gilt als einer der engsten Vertrauten des 1991 verstorbenen August Seibel, dessen Vorarbeit er in vielen Aspekten fortgeführt hat, und hat durch sein Wirken in Kirche und Gesellschaft bedeutende Akzente gesetzt. Dies berichtet die Rheinpfalz, die Seibels langjährigen Beitrag zur theologischen und publizistischen Diskussion hervorhebt.
Vitus Seibel ist nicht zu verwechseln mit Wolfgang Seibel, einem weiteren prominenten Jesuiten, der am 17. März 2024 im Alter von 95 Jahren gestorben ist. Wolfgang Seibel wuchs als ältestes von sechs Kindern des Politikers Hermann Seibel in der Pfalz auf und war für seine Geschichte als Priester und Journalist bekannt. Er wurde 1944 als 16-Jähriger Luftwaffenhelfer und absolvierte 1947 das Abitur im Kolleg St. Blasien. Sein Weg führte ihn an renommierte Institutionen wie die Hochschule St. Georgen in Frankfurt am Main und die Päpstliche Universität Gregoriana in Rom, wo er eine fundierte theologische Ausbildung erhielt.
Wissenschaftliche Errungenschaften und Berufung
Am 10. Oktober 1953 empfing Wolfgang Seibel die Priesterweihe durch Kurienkardinal Clemente Micara. Schon bald entwickelte er sich zu einem einflussreichen Publizisten. 1955 promovierte er mit einer Studie über den Kirchenvater Ambrosius von Mailand und trat im selben Jahr ins Noviziat der Jesuiten ein. Sein Engagement beim Zweiten Vatikanischen Konzil, wo er von 1962 bis 1965 als Berichterstatter fungierte, war ein Höhepunkt seiner Karriere. Von 1966 bis 1998 war er Chefredakteur der Zeitschrift „Stimmen der Zeit“ in München.
Seibels Engagement für den katholisierenden Journalismus wurde besonders sichtbar in seiner Leitung des Instituts zur Förderung publizistischen Nachwuchses e.V. (Fifp) der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, das er von 1968 bis 1991 leitete. Die Bedeutung dieser Arbeit wird durch die nach ihm benannte Wolfgang-Seibel-Auszeichnung unterstrichen, die junge Journalisten fördert.
Die Rolle der Jesuiten in der modernen Welt
Die Jesuiten haben eine lange Tradition, Herausforderungen mit Tatkraft, Energie und Gelassenheit zu begegnen. Dies gilt auch für die Zentraleuropäische Provinz, die am 27. April 2021 gegründet wurde, um besser auf zeitgenössische Fragen und Nöte zu reagieren. Der Orden passt seine Strukturen angesichts sinkender Mitgliederzahlen an und bildet länderübergreifende Provinzen, um die universelle Sendung zu erfüllen.
In den letzten Jahren haben die Jesuiten unter anderem vier universale apostolische Präferenzen formuliert. Diese beinhalten die Begleitung junger Menschen, das Engagement für Benachteiligte und die Sorge für die Umwelt. In der Zentraleuropäischen Provinz, die Länder wie Deutschland, Österreich, die Schweiz, Schweden, Litauen und Lettland umfasst, setzen sich die Jesuiten dafür ein, die Leidenschaft für Gott mit dem Dienst an den Menschen zu verbinden. Dies dokumentiert die Plattform der Jesuiten, die ihre Mission und Werte regelmäßig bewertet.
Das Lebenswerk von Wolfgang Seibel und die aktuelle Rolle der Jesuiten unterstreichen die Bedeutung von intellektueller und spiritueller Arbeit im Dienst der Gesellschaft. Der 90. Geburtstag von Vitus Seibel erinnert an die Kontinuität und den tiefen Einfluss, den die Jesuiten auf das zeitgenössische kirchliche und gesellschaftliche Leben ausüben.