
Dortmund – Kauknochen, die bei vielen Hunden als Zeitvertreib, Zahnpflege oder Snack beliebt sind, stehen derzeit im Fokus einer alarmierenden Warnung. Die Niederländische Lebensmittelbehörde (NVWA) hat die Produkte der Marke Barkoo mit schwerwiegenden neurologischen Störungen bei Haustieren in Verbindung gebracht. Diese Störungen, die als „Werwolf-Syndrom“ bezeichnet werden, könnten nach dem Verzehr dieser Snacks auftreten. Verkaufsstellen für die betroffenen Kauknochen und Kaustangen waren die Online-Shops Bitiba und Zooplus.
Diese Warnung ist das Ergebnis einer Untersuchung der Europäischen Kommission, die am 31. Dezember 2024 veröffentlicht wurde. In der Studie wurden schwere Verhaltensänderungen bei Hunden festgestellt, die mit Kauknochen aus China in Zusammenhang stehen. Nach dem Verzehr zeigten 15 Hunde besorgniserregende Symptome wie extreme Unruhe, Nervosität, Panikattacken, Heulen, Bellen, Aggressivität, Speichelfluss und Krampfanfälle, wie RUHR24 berichtete.
Risiken und Symptome
Die NVWA warnte zudem, dass das Werwolf-Syndrom im schlimmsten Fall zum Tod führen kann. Wissenschaftler der Kleintierklinik der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München führten jedoch an, dass sie die tödliche Ausgangsform bisher nicht bestätigen können. Seit 2024 laufen Untersuchungen zu diesem Syndrom in Zusammenarbeit mit der Klinik für Kleintiere der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover (TiHo), an denen auch Besitzer betroffener Hunde teilnehmen können.
Die Symptome des Werwolf-Syndroms deuten laut der Studie möglicherweise auf eine Vergiftung hin, die zwar schwerwiegend, aber nicht zwangsläufig tödlich ist. Auch in Deutschland haben Tierärzte einen Anstieg neurologischer Erkrankungen bei Hunden beobachtet, wobei viele dieser Fälle auf mögliche Vergiftungen zurückgeführt werden können. Zu den häufigsten Symptomen gehören Zittern, Krämpfe, Desorientierung, übermäßige Aggression und Schwierigkeiten beim Schlucken, wie tierarzt-karlsruhe-durlach.de feststellt.
Besonders gefährdet sind Kauknochen, die aus Ländern mit niedrigeren Produktionsstandards stammen. Diese könnten mit gefährlichen Chemikalien und Schwermetallen wie Blei und Arsen kontaminiert sein. Die Tierklinik Hofheim weist darauf hin, dass Verhaltensänderungen und schwere Erkrankungen rechtzeitig diagnostiziert und behandelt werden müssen, um mögliche Gesundheitsschäden zu vermeiden.