
Das Westbad in München hat am Montag, den 14. April 2025, nach fast einjähriger Schließung aufgrund umfangreicher Sanierungsarbeiten seine Türen wieder geöffnet. Diese Sanierungsarbeiten, die ursprünglich von Mai bis September geplant waren, dauerten länger als erwartet. Besonders die Dacharbeiten haben das Öffnungsdatum verzögert, was für die Besucher zu einer langen Wartezeit führte.
Das wiedereröffnete Schwimmbad bietet momentan einen reduzierten Eintrittspreis von 9,30 Euro, da die Saunalandschaft noch nicht vollständig fertiggestellt ist. Diese saunarelevanten Angebote sind im Eintrittspreis für die Schwimmhalle inkludiert, jedoch momentan nicht verfügbar. Um die Zeit bis zur vollständigen Fertigstellung der Saunafacilitäten zu überbrücken, plant das Bad Eröffnungsaktionen.
Besondere Angebote zur Wiedereröffnung
Für die ersten 1.000 Besucher gibt es ein Los mit garantierten Sofortgewinnen, darunter Bäderkarten, Freikarten und Schwimmbrillen. Zudem wird für Kinder ab 6 Jahren zwischen 15 und 18 Uhr ein spezielles Spieleangebot bereitgestellt, wofür das Seepferdchen-Abzeichen erforderlich ist. In der künftigen Saunainsel werden Tee, Obst, Peelings und Show-Aufgüsse zu festgelegten Zeiten angeboten.
Ein neu eingeführtes Konzept ist die Textilpflicht in der Saunalandschaft, um den Besuch für Familien attraktiver zu gestalten. Somit können die Besucher mit Badebekleidung die Angebote nutzen. Die separate Saunainsel bleibt jedoch textilfrei und hat einen eigenen Tarif von 23 Euro.
Überprüfung der Eintrittspreise
Nach der endgültigen Eröffnung der Saunalandschaft wird der Eintrittspreis auf 17,50 Euro erhöht, der die Nutzung der Sauna umfasst. Ein einjähriges Pilotprojekt, das im Juni 2023 begann, ermöglichte den Besuchern einen günstigeren Eintritt, jedoch ohne Saunanutzung. Die Rückmeldungen aus dieser Umfrage zeigten, dass die Mehrheit der Umfrageteilnehmer eine Rückkehr zum alten Tarif wünscht.
Die Situation in den Schwimmbädern ist jedoch nicht nur lokal, sondern hat auch überregionale Implikationen. Eine Untersuchung des Deutschen Instituts für Urbanistik im Auftrag der Kreditanstalt für Wiederaufbau aus dem Oktober 2024 legt offen, dass rund jedes siebte öffentliche Schwimmbad in Deutschland vor einer Schließung steht, sofern keine grundlegenden Sanierungen erfolgen. Dies würde den Verlust von fast 800 Schwimmbädern bundesweit zur Folge haben und somit die Badekultur erheblich beeinträchtigen.
Aktuell beträgt der Investitionsrückstand der Gemeinden für das Jahr 2023 bemerkenswerte 186,1 Milliarden Euro, was einen Anstieg um 12,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Der Bereich Sport alleine hat einen Anteil von etwa 12,12 Milliarden Euro an diesen ausstehenden Investitionen.
In der Diskussion über die Zukunft von Schwimmbädern und deren Sanierung nimmt die Thematik eine immer zentralere Rolle ein. Führende Stimmen wie Ute Vogt, Präsidentin der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft, bekräftigen die Dringlichkeit, den Investitionsstau aufzulösen, um die Schwimm- und Badekultur nicht nur zu erhalten, sondern auch zu fördern.
Die Rückkehr des Westbads könnte als positives Beispiel dienen, wie durch Investitionen und Engagement die Attraktivität öffentlicher Schwimminfrastruktur gesteigert werden kann. Berliner und Münchener sind aufgerufen, diese Chance zu nutzen und ihre Unterstützung auszudrücken.
Für weiterführende Informationen zu den Entwicklungen im Bereich Schwimmbäder kann Merkur sowie Zfk konsultiert werden.