
Die Urlaubsinsel Ibiza ist überraschend aus dem Flugplan des Nürnberger Flughafens verschwunden. Die Airline Marabu, eine Tochtergesellschaft von Condor, hatte ursprünglich ab Mai 2025 Direktflüge von Nürnberg nach Ibiza geplant, doch diese Pläne wurden nun ad acta gelegt. Ein weiteres Zeichen für die volatilen Bedingungen in der Luftfahrtindustrie ergibt sich aus dem Umstand, dass Tickets für die Ibiza-Verbindungen bereits verkauft wurden, bevor die Streichung der Flüge bekannt gegeben wurde. Die Entscheidung trifft vor allem Feiernde ins Herz, die Ibiza als beliebtes Urlaubsziel schätzen.
Marabu hatte ehrgeizige Wachstumsziele für den Sommer 2024 und plant, ihre Flotte von derzeit vier auf acht Airbus A320neo-Flugzeuge zu erweitern. Flugzeuge Nr. 5 und 6 sind bereits im Einsatz, während die bereits bestellten Maschinen Nr. 7 und Nr. 8 bis Anfang 2025 erwartet werden. Um die hohe Nachfrage zu bedienen, plant Marabu, Flugzeuge von anderen Airlines zu mieten. Allerdings hat die hohe Nachfrage nach Mietflugzeugen dazu geführt, dass weniger verfügbare Maschinen zur Verfügung stehen als ursprünglich angedacht.
Auswirkungen der Kostenstruktur
Ein weiterer Einflussfaktor sind die steigenden Kosten für Flughafeninfrastruktur sowie die Gebühren für die Flugverkehrskontrolle in Deutschland. Diese Kosten gehören zu den höchsten in Europa und setzen die Airlines unter Druck. Marabu sieht sich, ähnlich wie Ryanair und Eurowings, gezwungen, ihren Flugplan anzupassen. Ryanair hat in der Vergangenheit mehrfach Verbindungen ab Nürnberg gestrichen, was ebenfalls auf hohe Kosten zurückgeführt wurde.
Entsprechend der aktuellen Entwicklungen bleibt die einzige Baleareninsel, die im Sommerflugplan von Marabu verbleibt, Mallorca. Diese Destination wird mehrfach täglich angeflogen und ergänzend dazu gibt es auch Verbindungen zu verschiedenen Städten in Spanien sowie auf den Kanaren. Somit sind trotz der Streichung von Ibiza noch reichhaltige Möglichkeiten für Reisende gegeben, die Sonne und das Meer suchen.
Der Flugmarkt in Deutschland
Die Prognosen zum Luftverkehr in Deutschland zeigen für den Sommer 2024 eine Steigerung um 5,3 % im Vergleich zum Vorjahr, dennoch bleibt das Angebot an Flugreisen weiterhin 20,5 % unter dem Niveau von 2019. Die Hauptreiseziele sind weiterhin die Türkei, Spanien, Italien und Griechenland. In der jetzigen Zeit plant Westeuropa rund 608.000 Starts, was 94 % des Vor-Corona-Aufkommens entspricht.
Die Daten verdeutlichen zudem, dass inlandsflüge zwar einen Großteil der Flüge abdecken, seit 2019 jedoch fast halbiert wurden. Die größte Fracht an Passagierflügen wird weiterhin ab deutschen Flughäfen innerhalb Europas abgewickelt. Diese Situation verdeutlicht den Druck und die Herausforderungen, vor denen Airlines wie Marabu und andere im deutschen Markt stehen.
Die Entwicklungen am Nürnberger Flughafen zeigen, wie dynamisch und herausfordernd die Luftfahrtbranche momentan ist, und geben einen Einblick in die Zukunft des Reisens ab Nürnberg.
Für weitere Informationen über die Streichung der Flüge nach Ibiza und die Hintergründe dazu, siehe t-online.de sowie infranken.de. Aktuelle Trends im Luftverkehr werden von dlr.de weiter beleuchtet.