
Professorin Nicole Frankenberg-Dinkel wurde zur neuen Präsidentin der Vereinigung für Allgemeine und Angewandte Mikrobiologie (VAAM) gewählt. Dies berichtet die RPTU. Als Leiterin der Abteilung für Mikrobiologie an der Rheinland-Pfälzischen Technischen Universität Kaiserslautern-Landau (RPTU) wird sie ihre Expertise nutzen, um den wissenschaftlichen Austausch innerhalb der VAAM zu fördern.
Ein zentrales Anliegen von Frankenberg-Dinkel ist die **Nachwuchsförderung**. Insbesondere möchte die neue Präsidentin die Vernetzung zwischen akademischer Forschung und industrieller Mikrobiologie vorantreiben. Dies stellt einen wichtigen Schritt dar, um die Ergebnisse der mikrobiologischen Forschung zum Wohle der Gesellschaft und der Umwelt zu nutzen.
Karriere und wissenschaftliche Schwerpunkte
Die Laufbahn der Professorin umfasst bemerkenswerte Stationen. Nach ihrem Biologiestudium an den Universitäten Regensburg und Boulder in den USA promovierte sie 1999 an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Im Anschluss erwarb sie wichtige Erfahrungen an der University of California, Davis, bevor sie 2002 an die Technische Universität Braunschweig wechselte. Dort leitete sie eine Nachwuchsgruppe, gefördert durch das Emmy Noether-Programm.
Frankenberg-Dinkel war von 2006 bis 2014 Professorin für Physiologie der Mikroorganismen an der Universität Bochum, bevor sie an die RPTU übernahm. In den letzten Jahren war sie zudem 1. Vizepräsidentin der VAAM und setzte sich aktiv für die Interessen der Gemeinschaft ein. Ihr Expertenfeld umfasst die Forschung zu Mikroorganismen, deren Lichtwahrnehmung und deren Nutzung für die Photosynthese, insbesondere bei Cyanobakterien und Algen.
Die Rolle der VAAM und der Cyanobakterienforschung
Die VAAM, die im Jahr 2015 die Fachgruppe für Cyanobakterien ins Leben rief, ist bestrebt, die wissenschaftlichen Ressourcen und Informationen zu bündeln. Dies spiegelt die große biologische Bedeutung wider, die Cyanobakterien für die Grundlagenforschung und angewandte Wissenschaft haben. Nicht zuletzt sind sie die „Erfinder“ der oxygenen Photosynthese und haben zum globalen Kohlenstoffkreislauf sowie zur Bildung der heutigen Erdatmosphäre beigetragen.
Cyanobakterien sind aufgrund ihrer einzigartigen physiologisch-ökologischen Vielfalt und ihrer Relevanz in der Klimaforschung von wachsender Bedeutung. In der letzten VAAM-Konferenz waren verschiedene Spitzenreferenten vertreten, um über die Chancen der Cyanobakterien in der Biotechnologie zu diskutieren. Diese Diskussionen sind Teil des kontinuierlichen Engagements der VAAM, Forschungsergebnisse zur gesellschaftlichen und ökologischen Verbesserung umzusetzen. Die nächste relevante Veranstaltung ist bereits für den 15. bis 17. November 2021 mit dem Cyano2021 Symposium geplant, das virtuell stattfinden wird und sich mit dem Thema „Photosynthesis – From its origins to applications“ beschäftigt. Organisiert wird das Symposium von Dennis Nürnberg und Ralf Steuer, und eine Vielzahl von Experten wird an den Diskussionen teilnehmen.
Die Verbindung der Akademiker unter der VAAM fördert nicht nur das Wissen, sondern nimmt auch entscheidende Einfluss auf die zukünftige Forschung über Cyanobakterien. Die Professorin sieht es als ihr Ziel an, die interdisziplinäre Zusammenarbeit innerhalb der Forschungsgemeinschaft weiter zu entwickeln und die Bedeutung dieser Mikroben hervorzuheben.
Für Interessierte und junge Wissenschaftler bietet die VAAM zahlreiche Möglichkeiten zur Vernetzung, einschließlich der Möglichkeit, sich aktiv an der Fachgruppe für Cyanobakterien zu beteiligen. Weitere Informationen können durch eine E-Mail-Anfrage an die VAAM eingeholt werden.
Die neuen Ämter und Verantwortungen, die Nicole Frankenberg-Dinkel nun innehat, stellen nicht nur einen persönlichen Fortschritt dar, sondern auch eine Chance für die gesamte Mikrobiologie-Szene, von ihrer Expertise und ihrem Engagement zu profitieren.