Nasser Ahmed, der Vorsitzende der Nürnberger SPD, gibt seine Kandidatur für das Oberbürgermeisteramt bei der kommenden Kommunalwahl bekannt. In einer Videobotschaft auf Instagram erklärte er seine Absicht, sich um die Wahl am 8. März 2026 zu bewerben. Diese Wahl erfolgt in einem entscheidenden politischen Kontext für die SPD, die 2020 das Amt an die CSU verlor. Der CSU-Kandidat Marcus König setzte sich damals gegen den SPD-Kandidaten Thorsten Brehm in einer Stichwahl durch, wobei König 52,2 % der Stimmen erhielt und Brehm 47,8 %.
Ahmed, 36 Jahre alt und seit 2014 im Nürnberger Stadtrat aktiv, ist promovierter Politikwissenschaftler und Sohn von eritreischen Einwanderern. In seiner Mitteilung betont er, dass die Stadt ihm und seiner Familie Chancen gegeben habe, und er möchte sich als Oberbürgermeister für eine „Stadt der Chancen für alle Menschen“ einsetzen. Seit 2021 führt er die SPD in Nürnberg und ist auch stellvertretender Generalsekretär der Bayern-SPD. Die innerparteiliche Nominierung zur Kandidatur wird in den kommenden Monaten innerhalb der Partei beraten und abgestimmt, wie PNP berichtet.
Politischer Hintergrund und Herausforderungen
Bei der letzten Kommunalwahl 2020 hatte die SPD ihr direkt gewähltes Oberbürgermeisteramt an die CSU verloren. Der frühere Oberbürgermeister Ulrich Maly trat in den Ruhestand, was die SPD unter Druck setzte, um ihre Wähler zurückzugewinnen. Der Stadtrat in Nürnberg besteht derzeit aus 71 Mitgliedern, wobei die CSU 31,3 % und die SPD 25,8 % der Sitze innehat. Die SPD ist entschlossen, wieder an Einfluss zu gewinnen, nachdem die Wahlsituation bei der nächsten Wahl auch durch Umfragen signalisiert, dass ein Wettkampf zwischen Ahmed und König zu erwarten ist, wie Süddeutsche.de aufzeigt.
Die Wahlbeteiligung beim letzten Urnengang betrug 47,01 %, und es wurden 524 Stimmbezirke eingerichtet. Bei der kommenden Wahl könnte jedoch ein intensiverer Wettbewerb zwischen den großen Parteien sowie den Grünen zu erwarten sein, wie aus einer Umfrage im April 2024 hervorgeht.
Strategie und Ausblick
Ahmed plant, den Wahlkampf um die Themen sozialer Gerechtigkeit, Bildung und Integration zu gestalten. In seiner Kampagne möchte er die positiven Aspekte seiner eigenen Geschichte als Sohn von Flüchtlingen aus Eritrea hervorheben. Sein Ziel besteht darin, das Vertrauen der Nürnberger Bürger wiederherzustellen und die SPD als verlässliche Partei zu positionieren.
Die Nürnberger Oberbürgermeisterwahl 2026 wird sich nicht nur auf den Ausgang dieser Wahl konzentrieren, sondern auch Auswirkungen auf die zukünftige politische Landschaft der Region haben. Die SPD ist bereit, sich den Herausforderungen zu stellen und dabei auf eine solide Basis ihrer politischen Erfahrungen und der Unterstützung der Wähler zu bauen.
