Deutschland steht vor einer entscheidenden Chance, sich im internationalen Wettbewerb um die Führung in Quantentechnologien zu behaupten. Wie die Uni Passau berichtet, wird die Notwendigkeit einer nationalen Quantenstrategie von der Expertenkommission Forschung und Innovation (EFI) unterstrichen. In Bereichen wie Quantencomputing, Sensorik und Kommunikation wird ein enormes Potenzial prognostiziert.
Deutschland hat gute Voraussetzungen, um mit starken Akteuren wie den USA und China im Bereich der Quantentechnologien zu konkurrieren. Allerdings befindet sich die Entwicklung vieler dieser Technologien noch in den Kinderschuhen, was strategische Weichenstellungen erforderlich macht. Prof. Dr. Carolin Häussler betont die Wichtigkeit einer engen Zusammenarbeit innerhalb der EU, um ein „Quantum Computing Made in Europe“ zu fördern.
Europäische Kooperation als Schlüssel
Die deutsche Bundesregierung hat das Ziel, sowohl Deutschland als auch Europa in den Quantentechnologien an die Spitze zu führen. Ein Fokus liegt dabei auf der Technologieführerschaft im Quantencomputing. Um dies zu erreichen, sollen innovative Produkte entwickelt und gleichzeitig gesellschaftliche Herausforderungen in den Bereichen Klimaforschung, Energie, Gesundheit, Mobilität und Sicherheit bewältigt werden.
Ein elementarer Bestandteil dieser Strategie ist die Ausbildung und Gewinnung von Fachkräften. Diese sollen Deutschland als attraktiven Standort für Quantentechnologien stärken. Eine koordinierte Vorgehensweise innerhalb der Bundesregierung wird als essenziell erachtet, um die Innovationskraft und technologische Souveränität in diesem zukunftsträchtigen Bereich zu sichern.
Langfristige Perspektiven und Herausforderungen
Die EFI hebt hervor, dass der Transfer von Forschungsergebnissen in marktfähige Anwendungen bislang nicht optimal ist. Deutschland hat in den letzten zwei Jahrzehnten nur etwa 70 Patente im Quantencomputing angemeldet. Um diesem Trend entgegenzuwirken, fordert die EFI verbesserte Finanzierungsbedingungen für Start-ups sowie Unterstützung für Gründer aus der Forschung. Langfristiges Engagement und politische Unterstützung sind unerlässlich, um die Infrastruktur für Quantentechnologien auszubauen.
Im Jahre 2025 wird, so die UNO, das Jahr der Quantenwissenschaft und Quantentechnologien. Diese Technologien werden als Schlüssel zur Schaffung neuer Möglichkeiten in verschiedenen Anwendungsszenarien gesehen. Dazu gehören unter anderem die Erhöhung der Rechenleistung, sichere Kommunikation, autonome Navigation und medizinische Diagnostik. Trotz der immensen Potenziale stehen viele Anwendungen noch vor der Marktreife, was Deutschland die Möglichkeit gibt, die Entwicklungen aktiv mitzugestalten.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Deutschland eine starke Tradition in der Quantenphysik hat und über exzellente Grundlagenforschung verfügt. Um diese Stärken weiterhin auszuschöpfen, bedarf es jedoch eines konsistenten politischen Rahmens sowie einer engagierten Anstrengung aller Beteiligten, um im globalen Wettbewerb um Quantentechnologien nicht zurückzufallen.
