
Am 4. April 2025 fand an der Universität Passau eine bedeutende Fortbildung für Geographie-Lehrkräfte aus ganz Bayern statt. Die Veranstaltung, die mit zwei Keynotes am ersten Tag begann, hob die Rolle der Geographie als zentrales Zukunftsfach hervor. Karl Walter Hoffmann, der Ehrenvorsitzende des VDSG, stellte neue Bildungsstandards für die Allgemeine Hochschulreife im Fach Geographie vor. Dabei wurde die Geographie als unverzichtbares Werkzeug zur Bewältigung der drängenden Herausforderungen wie Klimawandel, Biodiversitätsverlust und Migration beschrieben.
Geographie bietet Möglichkeiten, die komplexen Zusammenhänge dieser Themen zu verstehen und Lösungsansätze durch angewandte geographische Wissenschaften zu entwickeln. Zusätzlich sprach PD Dr. Jeannine Wintzer von der Universität Bern über die Relevanz von Perspektivwechseln im geographischen Unterricht.
Umfangreiches Programm und aktuelle Themen
Der Freitag war gespickt mit einem vielfältigen Programm, das Gesprächsforen, Podiumsdiskussionen, Vorträge und Workshops umfasste. Die behandelten Themen reichten von geopolitischen Fragen rund um Israel, die Türkei und die USA bis hin zu allgemeinen geographischen Themen wie Klimawandel, Klimagerechtigkeit, nachhaltige Stadtentwicklung sowie Umwelt- und Naturschutz.
Besonders hervorzuheben sind die Workshops, die sich mit motivierenden Unterrichtsmethoden, didaktischen Reflexionen und vernetztem Denken befassten. Im Foyer des Audimax fand zudem eine Ausstellung statt, die Präsentationen von Schülerinnen und Schülern zu den Wettbewerben „BundesUmweltwettbewerb“ und „Jugend forscht“ zeigte. Das Landesamt für Umwelt thematisierte die Herausforderungen des Klimawandels für den Freistaat, während der Naturpark Bayerischer Wald und die Lindner-Stiftung ihre Angebote für Schulklassen präsentierten.
Exkursionen und gesellschaftliche Begleitprogramme
Der Samstag war geprägt von Exkursionen zu außerschulischen Lernstandorten. Besuchsziele waren unter anderem das Haus am Strom, das Granitzentrum Hauzenberg sowie landwirtschaftliche Betriebe im Bayerischen Wald und geologische Sehenswürdigkeiten Ostbayerns. Eine hohe Nachfrage nach geographischen Stadtspaziergängen durch Passau verdeutlichte das Interesse an einer historisch-genetischen Betrachtung der Stadtentwicklung.
Das Rahmenprogramm umfasste einen Gesellschaftsabend sowie eine Kneipenveranstaltung, bei der die Geo-Party mit DJ Sarah Mehringer als Höhepunkt fungierte. Prof. Dr. Andreas Eberth äußerte seinen Dank für die Organisation der Veranstaltung und hob die wertvollen Impulse hervor, die die Teilnehmer für einen innovativen Geographieunterricht mitnehmen konnten.
Die Bildungsstandards für das Fach Geographie, die von der Deutschen Gesellschaft für Geographie (DGfG) herausgegeben werden, spielen eine entscheidende Rolle für die Qualitätssicherung und inhaltliche Weiterentwicklung im Unterricht. Diese Standards, die seit 2006 kontinuierlich aktualisiert werden, finden hohe Akzeptanz in Wissenschaft und Praxis und unterstützen die Entwicklung länderspezifischer Lehrpläne. Die Umsetzung dieser Standards gewährleistet eine bundesweit einheitliche Basis für das Fach Geographie und positioniert es fachpolitisch solid.
Die enge Verknüpfung der Forschungsergebnisse mit der Unterrichtsrealität sorgt dafür, dass die Geographie nicht nur als Schulfach, sondern auch als Schlüssel zur Bewältigung globaler Herausforderungen verstanden wird. Die Anwesendens hatten die Möglichkeit, sich in zahlreichen Workshops und Diskussionsformaten umfassend mit diesen Themen auseinanderzusetzen, um somit den Geographieunterricht im Sinne einer modernen und verantwortungsbewussten Gesellschaft weiterzuentwickeln.