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Adipositas und Bewegungsmangel: So steigt das Krebsrisiko dramatisch!

Eine aktuelle Studie des Instituts für Epidemiologie und Präventivmedizin an der Universität Regensburg liefert alarmierende Erkenntnisse über die weit verbreitet abdominelle Adipositas und deren Zusammenhang mit erhöhten Krebsrisiken. Laut der Studie, die in der renommierten Fachzeitschrift British Journal of Sports Medicine veröffentlicht wurde, leiden über 40% der weltweiten Bevölkerung an abdomineller Adipositas, also an überschüssigem Fett um die Taille. Zusätzlich sind knapp 30% der Menschen nicht ausreichend körperlich aktiv, was die Gesundheitslage weiter verschärft. Diese beiden Faktoren erhöhen nachweislich das Risiko, an verschiedenen Krebsarten zu erkranken.

Die Untersuchung basiert auf einer umfassenden Analyse von Daten aus der UK Biobank, an der 315.457 krebsfreie Teilnehmende über einen Zeitraum von mehr als elf Jahren begleitet wurden. Der Fokus lag dabei auf dem Taillenumfang, der als präziseres Maß für abdominelle Adipositas angesehen wird als der Body-Mass-Index (BMI). Laut den Kriterien der Weltgesundheitsorganisation gilt ein Taillenumfang von über 88 cm bei Frauen und über 102 cm bei Männern als Indikator für abdominelle Adipositas.

Kategorisierung der Teilnehmenden

Die Teilnehmenden wurden in vier Gruppen eingeteilt:

  • Schlanke Taille und ausreichende körperliche Aktivität.
  • Schlanke Taille und unzureichende körperliche Aktivität.
  • Abdominelle Adipositas und ausreichende körperliche Aktivität.
  • Abdominelle Adipositas und unzureichende körperliche Aktivität.

Die Krebsdiagnosen wurden anhand der Gesundheitsdaten während der Nachbeobachtung erfasst, dabei flossen auch Faktoren wie Alter, Geschlecht, Ernährung, Rauchen und Alkoholkonsum in die Analyse mit ein. Die Ergebnisse zeigten, dass abdominelle Adipositas das Krebsrisiko um 11% erhöht, während Bewegungsmangel das Risiko um 5% steigert. Kombiniert erhöhen beide Faktoren das Risiko um 15% im Vergleich zur Gruppe mit schlanker Taille und ausreichender Aktivität. Bei stark assoziierten Krebsarten ist das Risiko sogar um bis zu 48% erhöht.

Öffentliche Gesundheitsstrategien

Ein zentrales Ergebnis der Studie ist, dass die Empfehlung für eine schlanke Taille oder ausreichende körperliche Aktivität alleine nicht ausreicht, um die negativen gesundheitlichen Auswirkungen abzufedern. Abdominelle Adipositas und Bewegungsmangel sind verantwortlich für etwa 2% aller Krebserkrankungen sowie 6% der krebserkrankungsassoziierten Fälle in der UK Biobank-Kohorte. Ziel der Studie ist es, wirksame Strategien zur Verbesserung der öffentlichen Gesundheit zu entwickeln.

Übergewicht und Adipositas haben auch in Deutschland alarmierende Ausmaße angenommen. Fast zwei Drittel der Männer und rund die Hälfte der Frauen weisen einen BMI über 25 kg/m² auf. Bei knapp einem Viertel der Bevölkerung liegt der BMI sogar über 30 kg/m², was als Adipositas klassifiziert wird. Experten der Deutschen Adipositas-Gesellschaft führen eine unausgewogene Ernährung, ständige Verfügbarkeit von Lebensmitteln und Bewegungsmangel als wesentliche Ursachen für diese Entwicklung an. Genetische Faktoren, psychischer Stress, hormonelle Erkrankungen sowie bestimmte Medikamente und Essstörungen können ebenfalls zur Gewichtszunahme beitragen.

Angesichts dieser beunruhigenden Zahlen wird seitens der WHO eine weitere Zunahme von Übergewicht und Adipositas in den kommenden Jahren prognostiziert, was die Notwendigkeit effektiver Präventionsmaßnahmen unterstreicht. Die vollständige Studie ist hier zu finden, während umfassende Informationen über Übergewicht und Krebsrisiken beim Krebsinformationsdienst bereitstehen.

Statistische Auswertung

Genauer Ort bekannt?
Regensburg, Deutschland
Beste Referenz
uni-regensburg.de

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