
Am Samstag, dem 9. Februar 2025, ereigneten sich im Zuständigkeitsgebiet der Landespolizeidirektion Salzburg zwei gravierende Rodelunfälle, die die besorgniserregende Zunahme solcher Vorfälle in Österreich unterstreichen. Eine 29-jährige Frau aus dem Landkreis Regensburg in Bayern verlor bei einem Rodelausflug ihr Leben, nachdem sie nicht im Tal ankam. Ihre Begleiter alarmierten um 22:30 Uhr die Einsatzkräfte. Trotz sofort eingeleiteter Suchmaßnahmen konnten die Rettungsteams zunächst keinen Erfolg verzeichnen.
Die Situation eskalierte, als die Bergrettung hinzugezogen wurde. Tragischerweise wurde die vermisste Frau etwa 200 Meter unterhalb der Skihütte leblos im Bereich der Skipiste aufgefunden. Ein Notarzt konnte nur noch den Tod der Frau feststellen. Die Polizei hat Ermittlungen zu den genauen Hintergründen des Vorfalls eingeleitet.
Weitere Unfälle im Fokus
Zusätzlich kam es am selben Tag zu einem weiteren Unfall, bei dem ein 33-jähriger niederländischer Staatsangehöriger in Flachau verunglückte. Er stürzte während der Abfahrt und verlor die Kontrolle, als er in einen angrenzenden Wald schlitterte. Auf der verzweifelten Suche nach dem Rückweg fiel er über eine steile, felsige Bergwand und zog sich schwerste Verletzungen zu. Glücklicherweise konnte er rechtzeitig gefunden werden und wurde nach ärztlicher Erstversorgung in das Krankenhaus Schwarzach überstellt.
Diese Unfälle folgen einem alarmierenden Trend in Österreich, wo die Zahl der Rodelunfälle in diesem Winter bereits auf 127 gestiegen ist – ein Anstieg um fast 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, wo es nur 98 Unfälle gab. Besonders betroffen ist Tirol, wo 54 der bisherigen Unfälle registriert wurden, was den höchsten Wert seit längerer Zeit darstellt. In der Region gab es jedoch noch keinen Todesfall aufgrund eines Rodelunfalls, was die Erschütterung über den Vorfall in Salzburg umso größer macht.
Sicherheitsbedenken beim Rodeln
Die Zunahme der Unfälle wird unter anderem auf geringere Schneehöhen und weniger sichernde Maßnahmen an den Rodelbahnen zurückgeführt. Experten wie Franz Markart von der Tiroler Alpinpolizei haben auch festgestellt, dass viele Rodler keinen Helm tragen und oft mit ihrem Material nicht vertraut sind. Dies bestätigt sich durch Aussagen von Sandra Mariner vom Österreichischen Rodelverband, die darüber berichtet, dass rund drei Viertel der verunglückten Rodler ungeschützt unterwegs waren.
Rodeln erfreut sich zunehmend wachsender Beliebtheit, insbesondere bei Familien, die sich das Skifahren nicht mehr leisten können. Daher plant der Österreichische Rodelverband, im kommenden März neue Rodelguides auszubilden, um der gestiegenen Nachfrage nach Rodelkursen von Schulen, Elternvereinen und Privatpersonen gerecht zu werden. Trotz dieser Initiative bleibt die Sicherheit ein zentrales Thema, das insbesondere im Hinblick auf die steigende Unfallrate dringend angegangen werden muss.
Die Vorfälle vom Samstag sind eine tragische Erinnerung daran, dass trotz der Popularität des Rodelns Sicherheitsvorkehrungen und Bewusstsein für die Gefahren unerlässlich sind. Während die Bergrettung und die Polizei weiterhin die Umstände der beiden Unfälle untersuchen, bleibt die Hoffnung, dass solche tragischen Ereignisse in Zukunft vermieden werden können.