
Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz wird ab 2026 eine deutliche Erhöhung ihrer finanziellen Mittel erhalten. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und die Regierungschefinnen sowie -chefs der Länder haben sich auf ein neues Finanzierungsabkommen verständigt, wie Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) bekanntgab. Demnach werden die jährlichen Beiträge von Bund und Ländern ab dem kommenden Jahr um 12 Millionen Euro angehoben, wobei 9 Millionen Euro aus dem Bundeshaushalt stammen.
Mit insgesamt 25 Museen, Bibliotheken, Archiven und Forschungsinstituten stellt die Stiftung Preußischer Kulturbesitz die größte Kultureinrichtung Deutschlands dar. Diese Einrichtung wird durch Bund und Länder finanziert, wobei der Bund drei Viertel der laufenden Betriebskosten und die vollständigen Baukosten trägt. Das bestehende Finanzierungsabkommen wurde seit 1996 nicht mehr angepasst. Die angekündigte Anpassung der Mittel soll nach einer Einbindung der Länderparlamente bis zum 12. März von Kanzler Scholz und den Länderchefs unterzeichnet werden.
Reformprozess und politische Unterstützung
Das neue Abkommen ist Teil eines umfassenden Reformprozesses, der von Bund, Ländern und der Stiftung initiiert wurde. „Es ist ein klares, parteiübergreifendes Bekenntnis von Bund und Ländern zur größten deutschen Kultureinrichtung“, sagte Kulturstaatsministerin Roth. Die Stärkung der Kulturlandschaft Berlins sei in Zeiten angespannter Haushalte ein bedeutendes politisches Signal.
Roth appellierte zudem, das kürzlich im Bundestag zur Reform der Stiftung Preußischer Kulturbesitz eingebrachte Gesetz noch vor der anstehenden Bundestagswahl am 23. Februar zu verabschieden. Die von Bund und Ländern erarbeitete Gesetzesvorlage sollte laut Roth eine breite parteiübergreifende Unterstützung im Bundestag erhalten, da SPD und Grüne nach dem Bruch der Ampel-Koalition mit der FDP keine eigene Mehrheit im Parlament mehr haben.
Zusätzlich soll die Strukturreform dazu dienen, dass die Stiftung mehr Besucher anzieht. Geplant ist unter anderem, dass die Leitung der Stiftung nicht mehr ausschließlich beim Präsidenten liegt, sondern auf einen kollegialen Vorstand von bis zu sieben Personen verteilt wird. Außerdem sollen die einzelnen Einrichtungen eigenständig über ihre Personalplanung entscheiden können.
Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz gilt nicht nur national, sondern auch international als eine der bedeutendsten Kultureinrichtungen. Ihre Sammlungen umfassen ein breites Spektrum kultureller Überlieferungen, von archäologischen und ethnologischen Objekten bis hin zu bildender Kunst, Literatur und Musik, was das Profil der Stiftung maßgeblich prägt, wie auf der offiziellen Webseite der Stiftung erläutert wird (preussischer-kulturbesitz.de).
Für weitere Informationen zu den aktuellen Entwicklungen und der Geschichte der Stiftung Preußischer Kulturbesitz lesen Sie auch den Artikel auf Tagesspiegel.