
Am Donnerstagabend fand im Kölner Café „Wo ist Tom?“ ein besonderes Privatkonzert des beliebten Sängers und Songwriters Max Giesinger statt. Der Abend war nicht nur ein musikalisches Highlight, sondern auch ein wichtiges Zeichen für Inklusion. Felix Roth, ein Mitarbeiter des Cafés, erlebte den Abend als emotional und bedeutungsvoll, da er selbst mit Down-Syndrom geboren wurde. Er gehörte zu den rund 70 Gästen, die das Konzert dank der Organisation „Aktion Mensch“ besuchen konnten. Diese Initiative setzt sich für die Rechte von Menschen mit Behinderung ein und fördert deren Teilhabe am gesellschaftlichen Leben, sei es durch Events, Workshops oder andere Aktivitäten.
Giesinger, der durch die Castingshow „The Voice of Germany“ bekannt wurde und 2016 mit dem Hit „80 Millionen“ seinen Durchbruch feierte, sang in einer Wohnzimmer-Atmosphäre. Er präsentierte zusätzlich eine Akustikversion des Rockklassikers „Walking in Memphis“ und animierte das Publikum zum Mitsingen. Die Deaf-Performerin Laura Valyte begleitete ihn und erklärte, dass ihre Gebärdenkunst keine wörtliche Übersetzung der Texte ist, sondern eine eigene visuelle Sprache darstellt.
Inklusion und Musik
Der Abend diente nicht nur der Unterhaltung, sondern auch dem wichtigen Thema der Inklusion. Giesinger betonte, dass kleine Veränderungen im Alltag einen großen Unterschied machen können. Er forderte seine Kollegen aus der Musikszene auf, aufgeschlossen zu sein und kreative Räume für alle zu schaffen, in denen sich Menschen mit und ohne Behinderungen wohlfühlen.
Das Café „Wo ist Tom?“ ist ein Paradebeispiel für Inklusion. Es bietet barrierefreie Zugänge und schafft Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung. Felix Roth teilte seine Eindrücke nach dem Konzert und stellte fest, dass er während des Auftritts nicht weinen, sondern lachen musste – ein Zeichen für die positive Atmosphäre des Events.
Giesinger plant, mit seinem neuen Album „Menschen“, das den Soundtrack seiner Kooperation mit „Aktion Mensch“ bildet, zurück zu seinen Wurzeln zu gehen. Sein Fokus für 2024 liegt auf der Promotion dieses Albums sowie auf einer großen Tournee. Er betont immer wieder, wie wichtig es sei, die Gesellschaft näher zusammenzubringen und den Fokus auf das Gemeinsame zu legen, was auch die zentrale Botschaft seines Songs „Menschen“ unterstreicht.
Ein Blick auf die Gesellschaft
In Deutschland leben etwa 7,8 Millionen Menschen mit Schwerbehinderung, und der Begriff „Inklusion“ wird zunehmend als wichtig für ein diskriminierungsfreies Leben verstanden. Dabei geht es nicht nur um den Zugang zu Bildung und Arbeit, sondern auch um die Akzeptanz in der Gesellschaft. Die Forderung nach Inklusion wird von vielen Menschen mit Behinderungen wie Roth und Experten unterstützt. Sie fordern ein Leben ohne Aussonderung und die Schaffung einer teilhabegerechten Gesellschaft.
Max Giesinger hat bislang keine direkten Berührungspunkte mit Menschen mit Behinderungen gehabt, zeigt jedoch ein starkes Interesse daran, Barrieren abzubauen und mehr über Inklusion zu lernen. Der Abend im Café „Wo ist Tom?“ war nicht nur ein Konzert, sondern auch ein Schritt in die richtige Richtung, um Bewusstsein für diese wichtigen Themen zu schaffen.