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Zwei Männer im Kinderheim verurteilt: Neue Wendung im Missbrauchsfall!

Im Kinderdorf in Unterfranken wurden zwei Männer wegen schweren sexuellen Missbrauchs von Minderjährigen verurteilt. Die Übergriffe fanden etwa um die Jahrtausendwende statt, und die betroffenen Opfer waren im Alter von circa 11 bis 15 Jahren. Die Täter, ein älterer Mann, geboren 1970, und ein jüngerer Mann, geboren 1981, wurden vom Amtsgericht Schweinfurt entsprechend zu Haftstrafen verurteilt, deren genaue Ausführung derzeit aufgrund von Berufungen ungewiss bleibt. Der ältere Angeklagte erhielt eine Haftstrafe von drei Jahren, während der jüngere Angeklagte zu einer Jugendstrafe von eineinhalb Jahren verurteilt wurde, die jedoch zur Bewährung ausgesetzt ist. Beide Angeklagte haben verschiedene Rollen im Kinderheim eingenommen: Der ältere war für administrative Aufgaben zuständig, der jüngere zunächst Sohn der Einrichtungsleiterin und später als Erzieher tätig.

Die sexuellen Missbrauchshandlungen umfassten insbesondere Oralsex und Analverkehr und fanden an mehreren Orten statt, darunter ein Wohnwagen auf dem Heimgelände, im Jugendgebäude des Kinderheims sowie auf einer Almhütte in Österreich. Die Verteidigung der Angeklagten plädierte auf Freispruch, während sowohl die Staatsanwaltschaft als auch die Nebenklage Haftstrafen für beide forderten. Das Urteil des Amtsgerichts wurde jedoch noch nicht rechtskräftig und wird nun in einem Berufungsverfahren vor dem Landgericht Schweinfurt überprüft. Der jüngere Angeklagte hat auf einen Rechtsmittelverzicht hingewiesen, während die Staatsanwaltschaft die Berufung eingelegt hat, um eine höhere Strafe zu erwirken.

Hintergrund zur Thematik

Solche Fälle von sexuellem Missbrauch an Kindern haben in Deutschland in den letzten Jahren an Aufmerksamkeit gewonnen. Laut der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) wurden im Jahr 2022 15.520 Fälle von sexuellem Kindesmissbrauch registriert. Die Dunkelziffer dürfte jedoch noch höher sein, da viele Taten nicht angezeigt werden. Die PKS erfasst nur die angezeigten und strafrechtlich verfolgten Fälle, was bedeutet, dass die tatsächliche Häufigkeit von sexuellem Missbrauch an Kindern und Jugendlichen möglicherweise weitaus höher ist, als die Zahlen vermuten lassen. Zudem zeigt ein Anstieg bei den Anzeigefällen, dass immer mehr Menschen bereit sind, solche Taten zur Anzeige zu bringen.

Diese Entwicklungen werden von der Nationalen Prävalenzforschung zur Häufigkeit von sexueller Gewalt an Kindern und Jugendlichen begleitet, welche von der WHO gefordert wird. Hingegen existieren in Deutschland bis heute keine umfassenden wissenschaftlichen Untersuchungen, die Klarheit über das Ausmaß sexueller Gewalt gegen Kinder und Jugendliche geben.

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