Starnberg

Mafiakriegs-Brettspiel erhitzt die Gemüter auf Sizilien!

Das Brettspiel „La Famiglia – The Great Mafia War“ hat in Italien für große Empörung gesorgt. Die kontroverse Veröffentlichung basiert auf den Auseinandersetzungen des zweiten großen Mafiakriegs in den 1980er Jahren. Laut Merkur wurde das Spiel vom deutschen Verlag Boardgame Atelier in Starnberg herausgebracht und gewann 2024 den Preis As D’Or in Cannes. Diese Auszeichnung hat die Debatte über die Darstellung der Mafia erneut angeheizt.

Maximilian Maria Thiel, der Erfinder des Spiels, hat sich betroffen über die heftigen Reaktionen geäußert. Er bedauert, wenn Menschen durch das Spiel verletzt werden. Thiel, der lange in Italien lebte, wählte die italienische Cosa Nostra als zentrales Thema, was in seiner Heimat auf viel Kritik stößt. Ein Begleitheft sollte ursprünglich die historischen Hintergründe näher erläutern; dieses wird nun verpflichtend für alle zukünftigen Neuauflagen des Spiels hinzugefügt.

Kritik von Politik und Familie Falcone

Die öffentliche Resonanz beinhaltet auch scharfe Rückmeldungen aus der Politik. Alessandro De Leo, ein Regionalpolitiker der Partei Forza Italia, hat das Spiel als eine Beleidigung der Sizilianer kritisiert. Er bezeichnete es als Trivialisierung von Gewalt und forderte den sizilianischen Regionalpräsidenten auf, Maßnahmen gegen die Verbreitung des Spiels zu überlegen. Auch Maria Falcone, die Schwester des legendären Anti-Mafia-Richters Giovanni Falcone, äußerte ihre Empörung über das Spiel. Sie erklärte, dass es das Andenken an die Personen beleidige, die für den Kampf gegen das organisierte Verbrechen ihr Leben gegeben haben.

Im Rahmen ihrer Kritik stellte Sie klar, dass das Spiel die Gefühle der Angehörigen derer verletzt, die durch den Kampf gegen die Mafia gestorben sind, darunter Falcone selbst, der 1992 durch eine Autobombe ermordet wurde. Diese Sichtweise wird auch von IGN unterstützt, welches die verheerenden Auseinandersetzungen, einschließlich der Morde an Richtern, beleuchtet.

Das Spiel und seine Darstellung

Thiel hat betont, dass das Spiel nicht die bizarren Morde an engagierten Mafiagegnern verharmlosen wolle. Er argumentierte, dass das Spiel nur die Konflikte zwischen verschiedenen Mafia-Familien abbildet und dass die Abstraktheit der Spielfiguren eine bewusste Ausführung von Morden verhindere. Dennoch bleibt der Ärger über das Spiel in Italien bestehen, da viele glauben, dass es die Realität der Gewalt und des Verbrechens nicht genügend berücksichtigt.

Die Diskussion um „La Famiglia – The Great Mafia War“ verdeutlicht, wie schwierig es ist, kulturell sensible Themen in unterhaltsame Formate zu übertragen, ohne die Gefühle der Betroffenen zu berücksichtigen. Diese Debatte könnte weitreichende Konsequenzen für die Verbreitung solcher Spiele in der Zukunft haben.

Statistische Auswertung

Genauer Ort bekannt?
Sizilien, Italien
Beste Referenz
merkur.de
Weitere Infos
de.ign.com

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