
Ein vierjähriger Junge aus Altenstadt im Landkreis Weilheim-Schongau wurde kürzlich mit schweren Verätzungen in eine Klinik gebracht. Der Vorfall ereignete sich, als das Kind ein unbekanntes Pulver in den Mund nahm, das zuvor von anderen Kindern im Park verwendet worden war. Diese hatten ein chemisches Experiment aus einem TikTok-Video nachgestellt, bei dem Alufolie und Rohrreiniger kombiniert wurden, um eine Reaktion hervorzuheben.
Die besorgte Situation ereignete sich während der Vater des Jungen eine Infotafel im Park studierte. Dem Jungen gelangen sofort Verätzungen, woraufhin der Vater umgehend den Notarzt verständigte. Ein Rettungshubschrauber brachte das Kind in eine Kinderklinik, wo es stationär behandelt wurde. Glücklicherweise konnte der Junge mittlerweile aus dem Krankenhaus entlassen werden. Laut den Berichten hatte er Verätzungen an der Zunge, während die Speiseröhre nicht betroffen war. Sächsische.de berichtete, dass Feuerwehrleute bei ihrer Untersuchung eine Flasche Rohrreiniger in einem Mülleimer in der Nähe fanden.
Das missratene Experiment
Die Polizei wurde am Sonntag gegen 16 Uhr zum Via-Claudia-Platz gerufen, um die unbekannte Substanz zu analysieren. Es stellte sich schnell heraus, dass es sich um Rohrreiniger handelte, der von dem misslungenen Versuch der Kinder übrig geblieben war. Zwei Kinder und deren Eltern traten später bei der Polizei in Kontakt und erklärten, dass sie am Vortag das TikTok-Experiment nachgestellt hatten. Dabei hatten sie die gefährlichen Materialien zurückgelassen.Tag24.de fügte hinzu, dass die Kinder dabei nicht wussten, welche Risiken mit dem Pulver und dem Rohrreiniger verbunden waren.
In der heutigen digitalen Welt geraten immer mehr Kinder in gefährliche Situationen, die durch soziale Medien ausgelöst werden. Der Vorfall mit dem vierjährigen Jungen ist nur ein Beispiel unter vielen, die auf die Gefahren von viralen Herausforderungen hinweisen. Plattformen wie TikTok stehen aufgrund dieser Entwicklungen vor rechtlichen Herausforderungen und müssen zunehmend für solche Vorfälle zur Verantwortung gezogen werden. Es wurden bereits in verschiedenen Ländern rechtliche Schritte gegen TikTok eingeleitet, nachdem Kinder durch ähnliche gefährliche Herausforderungen zu Schaden gekommen waren, was zu einer Geldstrafe in Höhe von 10 Millionen US-Dollar führte. Diese Strafen sollen nicht nur die Familien der Opfer entschädigen, sondern auch dazu dienen, die Gefahren solcher Trends zu reduzieren.
Insgesamt zeigt dieser tragische Vorfall einmal mehr, wie wichtig es ist, Kinder über die Risiken und Gefahren von Chemikalien aufzuklären und sie von gefährlichen Experimenten, die in sozialen Medien kursieren, fernzuhalten. Eltern und Aufsichtspersonen sollten wachsam bleiben und ihre Kinder im Umgang mit digitalen Inhalten sensibilisieren.