
Ein ehrgeiziges Team aus Dozierenden, Mitarbeitenden und Studierenden der Fakultät für Physik und Astronomie an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg wird mit dem Gleichstellungspreis 2025 ausgezeichnet. Dies berichtet die Universität in einer Pressemitteilung. Die Übergabe der renommierten Auszeichnung findet am 12. Mai 2025 während des Stiftungsfestes statt. Der Gleichstellungspreis wird alle zwei Jahre verliehen und soll herausragende Beiträge zur Chancengleichheit in der Wissenschaft würdigen.
Die preisgekrönte Initiative ist die Taskforce Gleichstellung der Fakultät, die im Jahr 2024 gegründet wurde, um bestehende Gleichstellungsmaßnahmen zu bündeln und neue Projekte zur Stärkung von FLINTA*-Personen (Frauen, Lesben, inter, nicht-binäre, trans und agender Personen) im Fachbereich zu entwickeln. Dies ist von zentraler Bedeutung, da Frauen in vielen wissenschaftlichen Disziplinen, einschließlich der Physik, unterrepräsentiert sind. Laut Informationen von academics.de ist der Frauenanteil in der industriellen Forschung in Deutschland nur etwa 14,8 Prozent.
Initiativen zur Förderung von Chancengleichheit
Die Taskforce Gleichstellung der Physik hat mehrere bemerkenswerte Projekte ins Leben gerufen, um die Sichtbarkeit und Unterstützung von Frauen in der Physik zu steigern. Dazu gehören:
- FLINTA*-Grillen und ein Professorinnen-Frühstück „Triff dein Vorbild“, um Einblicke in Karrierewege zu geben.
- Eine Vortragsreihe mit dem Titel „Frauen – Physik – Karrierewege“, die zur Sichtbarmachung weiblicher Vorbilder beiträgt.
- Die Ausstellung „Rethinking Physics“, die Physikerinnen aus aller Welt portraitiert.
Besonderes Augenmerk legt die Taskforce auch auf die Ansprache junger Frauen durch die Physik-Sommerschule für Schülerinnen und Schüler. Im Jahr 2024 lag der Anteil der Teilnehmerinnen bereits bei über 57 Prozent. Solche Initiativen sind wichtig, um die Chancengleichheit von Mädchen und Frauen im MINT-Bereich (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) zu fördern. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat erkannt, dass der Anteil von Frauen in höheren akademischen Positionen stark abnimmt.
Einige der wichtigsten Mitglieder der Taskforce sind Romana Ganser, Helena Hollstein, Professorin Adriana Pálffy-Buß, Katharina Klug und Alina Markova. Ihre Arbeit erfolgt oft ehrenamtlich und neben Studium oder Beruf, was die Bedeutung ihres Engagements unterstreicht.
Erste Erfolge und Herausforderungen
Die ersten Erfolge der Taskforce zeigen sich bereits in positiven Berichten von Studierenden und in der Nominierung durch die Fachschaft Physik. Die Herausforderung, Frauen in der Wissenschaft und speziell im Bereich Physik zu fördern, ist jedoch weiterhin groß. In Deutschland sind im Bereich der akademischen Laufbahnen Frauen seit langem unterrepräsentiert. Laut BMBF liegt der Anteil von Frauen bei Doktorandinnen bei 46%, bei Habilitandinnen bei 37% und bei Professorinnen sogar nur bei 28%.
Die Taskforce an der Uni Würzburg stellt somit einen wichtigen Schritt in die richtige Richtung dar. Ihre vorbildlichen Initiativen könnten nicht nur die Fakultät, sondern auch ganz Deutschland inspirieren, um die bestehende Ungleichheit in der Wissenschaft aktiv anzugehen und nachhaltige Veränderungen zu schaffen.