Deutschland

Beckenbauer und Netzer: Ein bewegendes Gespräch über Leben und Tod

Franz Beckenbauer hat sich in einem Interview über seine kürzlich durchgeführte Herzoperation geäußert. Dies war sein erstes Interview seit dem Eingriff, der mit erheblichen gesundheitlichen Herausforderungen einherging. Beckenbauer, der 2015 den Tod seines Sohnes Stephan verarbeiten musste und 2016 bereits immense Schwierigkeiten aufgrund von Vorwürfen zur Fußball-WM 2006 erlebte, beschreibt seine aktuelle Situation als sehr ernst. „Ich bin nicht mehr der Alte“, sagt der ehemalige Weltmeister und fügt hinzu, dass er einem Fußballspiel nicht mehr über 90 Minuten folgen kann. Seine Ärzte hatten ihm eine düstere Prognose gestellt, was ihm Sorgen bereitet, insbesondere da er sich in seinem Leben oft mit Problemen alleine auseinandergesetzt hat.

Ein Lichtblick in diesen dunklen Zeiten stellte die Freundschaft zu Günter Netzer dar. Bei einem Besuch auf Sylt erfuhr Beckenbauer von Netsers Herzoperation im Jahr 2016, bei der dieser sechs Bypässe erhielt. Netzer hatte seine Erfahrung auf der Intensivstation als Zäsur beschrieben, und es kam zu einem tiefgreifenden Austausch zwischen den beiden Fußballlegenden über Nahtod-Erfahrungen. Beckenbauer, der selbst vier Bypässe erhalten hat, zeigte sich bei diesem Gespräch „gelöst und zufrieden“. Netzer schilderte, wie er während einer kritischen Nacht im Krankenhaus klare Gedanken hatte, an die er sich jedoch am nächsten Morgen nicht mehr erinnern konnte.

Tiefgründige Gespräche

Während ihrer Unterhaltung auf Sylt diskutierten die beiden Männer nicht nur über ihre medizinischen Herausforderungen, sondern auch über die psychischen Auswirkungen dieser Eingriffe. Netzer beschrieb das Gespräch mit Beckenbauer als „wunderbar“, wobei er scherzhaft anmerkte, dass er der bessere Spieler sei, da er mehr Bypässe erhalten habe. Beide ehemaligen Nationalspieler führten die deutsche Nationalmannschaft 1972 zum ersten Europameistertitel; Beckenbauer war 1974 zudem Kapitän der Weltmeistermannschaft.

Die Erkenntnisse über Nahtod-Erfahrungen, die während der Unterhaltungen zwischen Beckenbauer und Netzer zur Sprache kamen, werden durch aktuelle wissenschaftliche Studien unterstützt. Laut einer Untersuchung der Universität Michigan zeigen sterbende Menschen Minuten nach dem Tod Anzeichen von Bewusstsein. Es wird angenommen, dass hohe Gammawellen im Gehirn, die mit Bewusstsein verbunden sind, in den letzten Momenten vor dem Tod ansteigen können. Diese Erkenntnisse fließen in die Diskussion über die psychische Verarbeitung schwerer Erkrankungen ein.

Wünsche für die Zukunft

Beckenbauer äußerte auch seine Wünsche für die Zukunft. Er hofft, noch einige schöne Jahre mit seiner Familie verbringen zu können, und ist besonders stolz auf seine acht Enkelkinder. Seine Erfahrungen der letzten Jahre haben ihm geholfen, zwischen echten und falschen Freunden zu unterscheiden, was ihm neue Perspektiven im Leben eröffnet hat. Trotz aller Rückschläge lernt Beckenbauer, sich mit Unterstützung seiner Freunde weiterentwickeln.

Die herzlichen Gespräche zwischen diesen beiden Fußballikonen verdeutlichen nicht nur die körperlichen Herausforderungen, die sie bewältigen müssen, sondern auch die tiefen emotionalen Bindungen und den Wunsch nach Verständnis und Unterstützung in schwierigen Zeiten. Es bleibt abzuwarten, welche weiteren gesundheitlichen Schritte Franz Beckenbauer unternehmen wird, aber die gewonnenen Erkenntnisse und Erfahrungen zeigen, wie wichtig der Austausch über solche Themen ist.

Weitere Informationen zu dieser Thematik finden sich in den Berichten von pnp.de und rnd.de, sowie in der aktuellen Forschung zu Nahtod-Erfahrungen, die detailreich auf 24vita.de erläutert werden.

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rnd.de

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