
Am 17. Januar 2025 reisen zahlreiche AfD-Politiker zur Amtseinführung von Donald Trump in Washington, D.C. Dabei sind unter anderem Tino Chrupalla, Dr. Christina Baum, Kay Gottschalk und Beatrix von Storch angereist. Als einziger Vertreter der Europäischen souveränen Nationen (ESN) trat Petr Bystron auf, der die Bedeutung solcher Vernetzungstreffen für die AfD hervorhob. Bystron, der über einen breiten Erfahrungshorizont im Bereich internationaler Beziehungen verfügt, betonte, dass diese Veranstaltungen helfen, die Position der AfD im Europäischen Parlament zu stärken. In der Vergangenheit hatte er bereits mit Steve Bannon an einem guten deutsch-amerikanischen Verhältnis gearbeitet, was die Bedeutung dieser Reise zusätzlich unterstreicht. Wie Unser Mitteleuropa berichtet, wurde Ursula von der Leyen nicht zur Inauguration eingeladen, was die Spannungen zwischen der EU und den USA weiter verdeutlicht.
Unter den erwarteten Gästen der Amtseinführung befinden sich auch internationale rechte und liberale Persönlichkeiten wie Giorgia Meloni, Javier Milei, Nigel Farage und Marion Maréchal Le Pen. Bystron informierte darüber, dass er hochrangige Vertreter der Trump-Administration und des MAGA-Movements treffen werde. Für ihn sei der Tag der Amtseinführung von Trump ein guter Tag für Patrioten in Europa.
Chrupalla als neue Führungsfigur
Tino Chrupalla, der 45-jährige Malermeister aus der Lausitz, ist nicht nur AfD-Parteichef, sondern seit kurzem auch Vize-Vorsitzender der europäischen Partei ESN. Diese wurde im August 2022 gegründet und hat ihren Sitz in der AfD-Parteizentrale in Berlin. Laut rnd.de sieht Chrupalla seine neue Rolle als Zeichen für sein Engagement in der Partei und plant, bei der Amtseinführung von Trump aus dem Schatten von Alice Weidel zu treten. Die AfD stand jedoch in den letzten Monaten vor internen Spannungen, da Weidel zunehmend in den Vordergrund rückt und Chrupalla befürchten muss, dass ihre politische Karriere seine überstrahlt.
Weidel, die einstimmig zur ersten Kanzlerkandidatin der AfD gewählt wurde, wird nicht zur Amtseinführung reisen, da die Einladung ihr nicht exklusiv genug erschien. Chrupalla wird von Max Otte, einem ehemaligen AfD-Kandidaten für das Amt des Bundespräsidenten, begleitet. Am kommenden Wochenende wird das Duo gemeinsam den Wahlkampfauftakt der AfD in Halle (Saale) durchführen.
Rechtsparteien im europäischen Kontext
Die Rolle rechter Parteien in Europa ist vielschichtig. Der Vertrag von Maastricht von 1992 verlieh den europäischen Parteien innerhalb der EU mehr Bedeutung. Während der Begriff „rechts“ oft mit Bürgerlichkeit assoziiert wird, ist er in Deutschland häufig negativ belegt und verweist auf Rechtsextremismus. Parteien wie die AfD, die 2013 ins Leben gerufen wurde, haben von dieser Entwicklung profitiert. Bei der Bundestagswahl 2017 erreichte die AfD 12,6 % der Stimmen und etablierte sich als drittstärkste Kraft.
In vielen europäischen Ländern sind rechte Parteien fest verwurzelt. In Italien führt die rechtspopulistische „Fratelli d’Italia“ seit 2022 die Regierung, während in Ungarn der Bürgerbund FIDESZ unter Viktor Orbán regiert. Die AfD verfolgt einen multipolaren außenpolitischen Ansatz und betont die Notwendigkeit von diplomatischen Beziehungen. Bystrons Teilnahme an der Amtseinführung könnte ein bedeutender Schritt sein in der Verankerung solcher diplomatischen Verbindungen für die AfD und ein Zeichen für die Überwindung von Grenzen innerhalb Europas.