Die Polizeistatistik für das Jahr 2024 zeigt alarmierende Trends in der Kriminalität in Berlin. Laut Informationen von Welt stieg die Gesamtzahl der Straftaten auf 539.049, was einem Anstieg von 0,4 % entspricht. Im Vergleich zum Vorjahr wurden 2.352 Delikte mehr registriert. Besonders alarmierend ist der Anstieg bei schweren Gewaltdelikten.
Die Tötungsdelikte, die im Jahr 2023 bei 77 Fällen lagen, haben um über 50 % zugenommen und erreichen 117 Fälle im Jahr 2024. Ebenso verzeichnet die Polizei einen Anstieg bei Mord- und Totschlagsfällen sowie einer besorgniserregenden Zunahme der Jugendgruppengewalt, die um 17,2 % angestiegen ist. Dies spiegelt sich auch in der Gesamtzahl der Tatverdächtigen wider, die auf 143.534 angestiegen ist, was einem Anstieg um 2,1 % entspricht.
Jugendkriminalität und Tatverdächtige
Ein bedeutendes Merkmal der Kriminalitätsentwicklung in Berlin ist der demografische Hintergrund der Tatverdächtigen. 18,1 % der Tatverdächtigen sind jünger als 21 Jahre. Zudem stieg der Anteil nicht-deutscher Tatverdächtiger ohne ausländerrechtliche Verstöße von 43,2 % im Jahr 2023 auf 43,9 % im Jahr 2024. Trotz der besorgniserregenden Zahlen blieb die Aufklärungsquote konstant bei 45,5 %.
Zusätzlich zu diesen Trends verzeichnete die Polizei 10.584 Angriffe auf Polizeivollzugsbeamte, ein Anstieg um 10,2 % im Vergleich zum Vorjahr. Im Gegensatz dazu gab es einen Rückgang der Angriffe auf Feuerwehr- und Rettungsdienste, der um 13,3 % auf 326 Fälle gesenkt wurde.
Vergleich mit anderen Städten
Ein Blick nach Frankfurt zeigt, dass dort die Zahl der Straftaten im Jahr 2024 bei 113.267 liegt, was einem Rückgang um 1,5 % entspricht. Dennoch verzeichnet auch Frankfurt einen Anstieg bei Tötungsdelikten. Die Zahl stieg auf 120, im Vergleich zu 63 im Vorjahr. Auffällig ist auch der Anstieg der politisch motivierten Kriminalität in Frankfurt, die um 21,7 % auf 883 Fälle zugenommen hat, während rechte Straftaten sogar um 50,7 % auf 434 Fälle angestiegen sind.
Diese Entwicklungen sind im Kontext der allgemeinen Kriminalitätsentwicklung in Deutschland zu sehen. Laut der Polizeilichen Kriminalstatistik 2023 vom BKA ist die Zahl der erfassten Straftaten insgesamt um 5,5 % gestiegen und hat den höchsten Stand seit 2016 erreicht. Dieser Anstieg wird unter anderem durch eine erhöhte Mobilität nach der Aufhebung der Covid-19-Beschränkungen, wirtschaftliche Belastungen durch Inflation und eine hohe Zuwanderungsrate geprägt.
Die Gesellschaft steht vor der Herausforderung, diese statistischen Anstiege zu bewältigen und geeignete Maßnahmen zur Kriminalitätsbekämpfung sowie der Prävention von Jugendschutz zu ergreifen. Angesichts der steigenden Zahlen ist es unverzichtbar, mögliche Ursachen zu analysieren und Strategien anzupassen, um die Sicherheit der Bürger zu gewährleisten und das Vertrauen in die Polizei zu stärken.
