
Am 7. April 2025 startet der bundesweite Blitzermarathon, der Teil der europaweiten „Speedweek“ ist, die bis zum 13. April 2025 dauert. Die Polizei wird verstärkte Kontrollen durchführen, um die Verkehrssicherheit zu erhöhen. In Deutschland beteiligen sich mehrere Bundesländer, darunter Baden-Württemberg, Bayern, Brandenburg, Bremen, Hamburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein und Thüringen. Das Saarland und Berlin nehmen jedoch nicht an der Aktion teil, wie MDR berichtet.
Ein Schwerpunkt der Kontrollen liegt am Mittwoch, insbesondere in unfallträchtigen Bereichen, vor Schulen, Kindergärten und Baustellen. Die Kontrollen finden sowohl innerorts als auch außerorts statt. Nicht alle Bundesländer werden die ganze Woche über Kontrollen durchführen. In Sachsen-Anhalt hingegen beteiligen sich fast alle Polizeireviere die gesamte Woche an der Zutrat. Innenministerin Tamara Zieschang hebt die Bedeutung der Verkehrskontrollen gegen rücksichtsloses Fahren hervor.
Fokus auf gefährdete Bereiche
In Thüringen wird bis zum Sonntag kontrolliert, wobei der Mittwoch der Hauptaktionstag ist. An rund 100 Orten, vor allem in Städten wie Erfurt, Jena, Gera, Weimar, Gotha, Eisenach und Nordhausen, werden Geschwindigkeitskontrollen durchgeführt. Im letzten Jahr wurden beim Blitzermarathon über 3.600 Autofahrer beim Rasen erwischt, was etwa 4% der gemessenen Fahrzeuge entspricht. Unter den festgestellten Höchstgeschwindigkeiten war eine besonders alarmierende mit 169 km/h bei erlaubten 100 km/h auf der A4 bei Rüdersdorf.
In Sachsen wird die Kampagne „Blitz for Kids“ vor Schulen in Städten wie Leipzig, Chemnitz, Dresden und Görlitz durchgeführt. Diese Initiative zielt darauf ab, das Bewusstsein für Verkehrssicherheit bei jüngeren Verkehrsteilnehmern zu schärfen. Insgesamt starben im letzten Jahr in Deutschland 2.780 Menschen bei Verkehrsunfällen, wobei eine erhöhte Geschwindigkeit als eine zentrale Unfallursache identifiziert wurde.
Rechtliche Rahmenbedingungen und Kritik
Mit dem Blitzermarathon verbunden sind auch rechtliche Aspekte, die Autofahrer beachten sollten. Die Nutzung von Blitzer-Apps oder Radarwarngeräten ist gemäß §23 Abs. 1c StVO verboten. Verstöße können mit einer Geldbuße von 75 Euro und einem Punkt in Flensburg geahndet werden. Auch das Warnen vor Radarfallen ist in den meisten Fällen unzulässig, es sei denn, es handelt sich um konkrete Gefahrensituationen oder Überholvorgänge außerhalb geschlossener Ortschaften, wofür auch Strafen verhängt werden können. Laut Echo24 sehen Kritiker die Blitzermarathons oft als Abzocke an. Studien zeigen jedoch, dass sie nachweislich die Unfallzahlen kurzfristig um 7,5 Prozent senken können.
Blitzmarathons haben zwar hauptsächlich kurzfristige Effekte, tragen jedoch zur Sensibilisierung der Verkehrsteilnehmer bei. Der regelmäßige Kontakt mit Geschwindigkeitskontrollen soll langfristig dazu beitragen, das Bewusstsein für Verkehrssicherheit zu schärfen. Verkehrsstatistiken belegen, dass insbesondere Männer zwischen 25 und 44 Jahren auffallend häufig beim Rasen erwischt werden, während die häufigsten Geschwindigkeitsverstöße aus dem außerörtlichen Bereich stammen.
Zusammenfassend ist der Blitzermarathon nicht nur eine momentane Rücksichtnahme der Behörden auf die Verkehrssicherheit, sondern auch Teil eines umfassenden Netzwerkes von Maßnahmen, um die Unfallzahlen in den kommenden Jahren zu senken. Es bleibt abzuwarten, welche Effekte die aktuellen Kontrollen auf das Fahrverhalten der Autofahrer haben werden.