
Heute, am 7. April 2025, beginnt in Baden-Württemberg die sogenannte „Speedweek“. Im Rahmen dieser Aktionswoche wird die Polizei verstärkt Geschwindigkeitskontrollen durchführen, um Raser zu identifizieren und deren Verhalten auf den Straßen zu überwachen. Höhepunkt der „Speedweek“ ist der Blitzermarathon, der am Mittwoch, den 9. April, stattfinden wird. Dies ist Teil einer europaweiten Initiative zur Erhöhung der Verkehrssicherheit. SWR berichtet, dass Rasen zu den häufigsten Unfallursachen zählt und das Ziel dieser Maßnahmen darin besteht, den Straßenverkehr strenger zu überwachen.
In Deutschland sind während der „Speedweek“ nicht nur in Baden-Württemberg, sondern auch in anderen Bundesländern verstärkte Geschwindigkeitskontrollen geplant. So wird beispielsweise in Hamburg, Hessen und Bayern am Mittwoch eine Vielzahl von Kontrollen durchgeführt. Auch in Schleswig-Holstein und Rheinland-Pfalz sind Kontrollen von 7. bis 13. April vorgesehen. Brandenburg hat bereits mit Kontrollen begonnen und fokussiert sich insbesondere auf Motorräder. In Berlin und im Saarland finden hingegen keine besonderen Maßnahmen im Rahmen des Blitzermarathons statt. All-in berichtet, dass der europäische Verkehrspolizeiverband Roadpol in 20 Ländern zu ähnlichen Kontrollen aufruft.
Ziele und Hintergründe der Kontrollen
Das Hauptziel dieser Aktionswoche besteht darin, Menschenleben zu retten und das Bewusstsein für die Gefahren von Geschwindigkeitsüberschreitungen zu schärfen. Überhöhte Geschwindigkeit ist die Hauptursache für verheerende Verkehrsunfälle, und die Polizeibehörden nutzen diese intensiven Kontrollen, um Temposünder zur Verantwortung zu ziehen. Verkehrsforscher Michael Schreckenberg hat jedoch die Effektivität des Blitzermarathons in Frage gestellt und fordert härtere Strafen für Geschwindigkeitsüberschreitungen.
Die finanziellen Aspekte der Verkehrskontrollen sind ebenfalls nicht zu übersehen. Kommunen und Länder generieren durch Bußgelder jährlich Millionenbeträge. So erzielte Thüringen im Jahr 2024 etwa 32 Millionen Euro, während Hamburg rund 47 Millionen Euro und Hessen sogar ca. 77 Millionen Euro an Buß- und Verwarngeldern einnahmen. Diese Zahlen verdeutlichen, wie ernst das Thema Geschwindigkeitsüberschreitungen genommen wird und wie wichtig es den Behörden ist, die Sicherheit im Straßenverkehr zu erhöhen.
Besonderheiten und Anekdoten
Die Kontrollen sind nicht nur ernst, sondern haben auch ihre kuriosen Seiten. Berichte über skurrile Vorfälle aus der Vergangenheit zeigen, dass Temposünder in den unterschiedlichsten Situationen ertappt wurden. So wurde ein Pony beispielsweise 2014 zum Grund, warum ein Autofahrer ohne Geldbuße davonkam, da es sein Nummernschild blockierte. In einem anderen Fall wurde ein wildlebender Papagei in einer Tempo-30-Zone mit 43 km/h geblitzt. Diese Anekdoten zeigen, dass nicht nur die Fahrer, sondern auch die Umstände rund um Geschwindigkeitsübertretungen äußerst vielfältig sind.
Die Anzahl der geblitzt gewordenen Temposünder ist auch signifikant: Im Jahr 2023 wurden fast 1,9 Millionen Männer und etwa 550.000 Frauen beim Rasen erwischt. Die meisten davon gehörten zur Altersgruppe zwischen 25 und 44 Jahren. Motorradfahrer stellen ebenfalls eine Herausforderung dar, da sie oft schwer zu identifizieren sind; in Brandenburg kommen Handmessgeräte zum Einsatz, um sie gezielt zu erfassen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die „Speedweek“ und der dazugehörige Blitzermarathon wichtige Schritte zur Verbesserung der Verkehrssicherheit darstellen. Der europäische Rahmen dieser Initiative und die spürbaren finanziellen Auswirkungen zeigen zudem, dass das Thema Geschwindigkeitsüberschreitung nicht nur ein lokal begrenztes Problem ist. Zusätzliche Informationen über Verkehrsunfallstatistiken in der EU verdeutlichen, wie ernst die Lage in der gesamten Region ist und welche Fortschritte in den letzten Jahren erzielt wurden.