
Die sportliche Situation bei Borussia Dortmund hat sich in den letzten Wochen dramatisch verschärft. Nach einer weiteren Niederlage, diesmal gegen Bologna mit 1:2, steht der Verein vor großen Herausforderungen. Dies war bereits die vierte Niederlage in Folge im Jahr 2025, nachdem zuvor der BVB auch gegen Bayer Leverkusen (2:3), Holstein Kiel (2:4) und Eintracht Frankfurt (0:2) verloren hatte. Intern brodelt es, und der Druck wächst, um die weitreichenden Probleme zu lösen. DerWesten berichtet von immer deutlicheren internen Konflikten in der Führungsetage, die hausgemacht sind und dringend behoben werden müssen.
Matthias Sammer, der als externer Berater und TV-Experte für Borussia Dortmund tätig ist, hat mit seinen kritischen Äußerungen zur Mannschaftsleistung für Aufregung gesorgt. Er bezeichnete die Spieler als körperlich und geistig in einer „Nicht-Verfassung“. Sammer kritisierte nicht nur die Defensiv- und Offensivfähigkeiten des Teams, sondern stellte auch in Frage, welcher Spieler seine Potenziale ausschöpfen konnte. Diese Kommentare wurden von vielen als potenzieller Sargnagel für die Amtszeit des Trainers Nuri Sahin interpretiert, der nach der herben Niederlage in Bologna entlassen wurde. Die Dortmunder Führung erkannte nun die bestehenden Probleme, nachdem sie diese zuvor lange beschönigt hatte. Kicker berichtet, dass es zudem Dissonanzen zwischen den Verantwortlichen Sebastian Kehl und Sven Mislintat gibt, wobei Letzterer möglicherweise Kehl’s Position als Technischer Direktor anstrebt.
Kritik an der Mannschaftsleistung
Sammer äußerte sich zur Hoffnung des BVB, nach einer Wende in der Champions League zu streben, und stellte fest, dass Bologna „keine überlegene Mannschaft“ sei. Er forderte, dass eine Diskussion über die Leistungen der Spieler notwendig sei und erwartete Gespräche zwischen dem Trainer und der Vereinsführung, nannte jedoch keine konkreten Ergebnisse. Laut Sammer fehle es dem Team nicht nur an physischen Fertigkeiten, sondern auch an einer einheitlichen Vorstellung vom Spiel. Diese Erkenntnisse werfen einen Schatten auf die Trainings- und Vorbereitungsarbeiten der letzten Monate.
Die Herausforderungen, vor denen Dortmund steht, sind nicht nur sportlicher Natur. Fragen zur Rolle von Sammer im Verein wurden ebenfalls laut. Geschäftsführer Lars Ricken soll ihn gebeten haben, bei BVB-Spielen nicht mehr als TV-Experte aufzutreten. Die offizielle Stellungnahme des Vereins zu diesem Thema steht noch aus, was die Unsicherheit und die Spannungen weiter verstärkt.
Der Einfluss von Traumata auf die Mannschaft
Der Druck auf die Dortmunder Spieler könnte durch vergangene traumatische Erlebnisse verstärkt werden. Ein Anschlag auf den Mannschaftsbus vor einem Jahr hat bei einigen Spielern Spuren hinterlassen, die bis heute nachwirken. Sportpsychologen, wie Christoph Kittler, betonen die Notwendigkeit von Traumatherapien, die in solchen Fällen unerlässlich sein können, um die langfristigen Folgen derartiger Erlebnisse zu bewältigen. Sportpsychologie Berlin erläutert, dass die Teamchemie durch solche Traumata beeinflusst wird, was sowohl zu einer Zusammenführung als auch zu einer zusätzlichen Belastung führen kann.
Die aktuelle Situation bei Borussia Dortmund ist daher nicht nur eine Frage der fußballerischen Leistung. Die sportpsychologische Betreuung, die in anderen Vereinen wie RB Leipzig bereits fortgeschritten ist, wird hier möglicherweise erst bei akuten Problemen thematisiert. Doch um in Zukunft wieder auf die Erfolgsspur zurückzukehren, bedarf es nicht nur einer gewissenhaften Analyse der sportlichen Ergebnisse, sondern auch eines Augenmerk auf die mentalen Aspekte dieser Krise.