
Der zweitägige Warnstreik bei den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) ist offiziell beendet. Wie der Tagesspiegel berichtet, wurde der Verkehr mit Schichtbeginn gegen 3.00 Uhr wieder aufgenommen. Die Gewerkschaft ver.di und die BVG haben die Beendigung des Streiks bekannt gegeben. Nach dem Warnstreik könnte es jedoch noch einige Stunden lang zu unregelmäßigen Fahrten kommen.
Der 48-stündige Ausstand war der längste in der laufenden Tarifrunde. Während des Streiks blieben die U-Bahnen, Trams und die meisten Busse am Donnerstag und Freitag in den Depots. Für viele Fahrgäste bedeutete dies, auf andere Verkehrsmittel ausweichen zu müssen. S-Bahnen sowie der Regionalverkehr waren von dem Warnstreik nicht betroffen.
Warnstreiks im gesamten Bundesgebiet
Der Warnstreik in Berlin ist Teil einer größeren Welle von Arbeitsniederlegungen, die am 21. Februar 2025 in acht Bundesländern stattfanden. Wie die Tagesschau berichtet, rief die Gewerkschaft ver.di zu ganztägigen Arbeitsniederlegungen für insgesamt über 50.000 Beschäftigte kommunaler Verkehrsunternehmen auf. Ebenfalls betroffen von diesen Ausständen sind Bundesländer wie Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg, Niedersachsen, Bremen, Berlin und Mecklenburg-Vorpommern.
In den Großstädten Hannover, Mainz, Stuttgart, Köln und Frankfurt am Main war ebenfalls mit Einschränkungen zu rechnen. Der Grund für die umfangreichen Warnstreiks ist das Fehlen eines Angebots der Arbeitgeber in den laufenden Tarifverhandlungen. Ver.di fordert unter anderem ein Lohnplus von 8 Prozent, mindestens 350 Euro mehr monatlich für die Beschäftigten sowie zusätzliche Urlaubstage.
Tarifverhandlungen und zukünftige Maßnahmen
Die Verhandlungen für den öffentlichen Dienst werden am 17. Februar 2025 fortgesetzt. Dies betrifft mehr als 2,5 Millionen Beschäftigte, die unter dem Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD) angestellt sind. Die meisten Beschäftigten sind bei der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di und dem Beamtenbund dbb organisiert. Die Forderungen umfassen unter anderem 8 Prozent mehr Einkommen, 200 Euro mehr für Auszubildende und höhere Zuschläge für belastende Berufe, insbesondere im Gesundheitsbereich.
Allerdings haben die Arbeitgeber in der ersten Verhandlungsrunde kein konkretes Angebot unterbreitet. Die finanzielle Lage wird als angespannt beschrieben, weshalb Analysten eine Einigung in der aktuellen Verhandlungsrunde für unwahrscheinlich halten. Die dritte Verhandlungsrunde soll Mitte März stattfinden, und die Wahrscheinlichkeit größerer Warnstreiks könnte steigen, insbesondere wenn weiterhin keine Angebote vorgelegt werden.
Vor der Bundestagswahl am 23. Februar 2025 könnte es zu weiteren Warnstreiks kommen, was Innenministerin Nancy Faeser dazu veranlasst hat, ein „Zurückhaltungsgebot“ auszusprechen. Die endgültige Gesprächsrunde ist für den Zeitraum vom 14. bis 16. März angesetzt.