
Am Mittwoch und Donnerstag dieser Woche planen die Beschäftigten der Charité-Tochter CFM einen Streik, um auf ihre finanziellen Belastungen aufmerksam zu machen. Die Gewerkschaft Verdi hat die Maßnahmen organisiert und erwartet, dass die Streikaktionen zu erheblichen Einschränkungen in verschiedenen Bereichen führen werden. Dazu zählen insbesondere die Essensversorgung, die Reinigung von Operationsinstrumenten und der Krankentransport.
Verdi-Verhandlungsführerin Gisela Neunhöffer betont, dass die Beschäftigten nicht länger hinnehmen können, unter den aktuellen Bedingungen zu arbeiten. Der Streik beginnt am Mittwoch um etwa 5 Uhr und soll bis Freitag, nach der Nachtschicht, gegen 6 Uhr andauern. Die kommenden Schritte werden sich stark danach richten, wie die Verhandlungen zwischen Verdi und CFM verlaufen. Die Arbeitgeberseite plant, am Abend eine Stellungnahme zum Streik abzugeben.
Tarif- und Notdienststreit
Der Tarifstreit zwischen der CFM und Verdi zieht sich seit geraumer Zeit hin. Der Kern der Auseinandersetzung liegt in der Abweichung der Notdienstbesetzung während eines Streiks von der Normalbesetzung. Während Verdi kritisiert, dass die Notdienste über das Notwendige für die Patientenversorgung hinausgehen, argumentiert CFM, dass die Notdienstbesetzungen in fast allen Bereichen signifikant von der Normalbesetzung abweichen. Dies hat zu Spannungen geführt und CFM beantragte sogar ein Ordnungsgeld für die Verhandlungsführerin von Verdi wegen Nichteinhaltung der Notdienste.
Bereits in einer Urabstimmung sprachen sich 99,3 Prozent der Verdi-Mitglieder bei CFM für unbefristeten Streik aus. Dies sei das Resultat der fortwährenden Unzufriedenheit mit den Arbeitsbedingungen und den Gehältern. Insgesamt beschäftigt die CFM rund 3.500 Menschen in Bereichen wie Medizintechnik, Krankentransport, Außenanlagepflege, Reinigung und Sicherheit.
Hintergrund der aktuellen Situation
Der vorherige Streik fand bereits zwischen dem 2. und 4. April statt. Damals versuchte CFM, den Streik gerichtlich zu verbieten, was jedoch nicht vollständig gelang. Das Gericht erlaubte den Streik jedoch unter bestimmten Auflagen, um die Versorgung von Notfallpatienten und nicht entlassbaren Patienten sicherzustellen. Dennoch bleibt die Front zwischen der Gewerkschaft und dem Arbeitgeber verhärtet.
Die angespannte Situation an der Charité-Tochter CFM ist nicht isoliert. Ähnliche Tarifkonflikte prägen derzeit auch die Landschaft der medizinischen Versorgung in Deutschland. So haben vor kurzem Streiks von Ärzten in kommunalen Kliniken in letzter Sekunde das angekündigte Streikprogramm abgewendet, nachdem eine Einigung über Gehaltserhöhungen erzielt wurde. Diese Entwicklungen verdeutlichen die Herausforderungen, vor denen Beschäftigte im Gesundheitswesen stehen, nicht nur in Berlin, sondern auch bundesweit.
CFM und Verdi stehen damit an einem kritischen Punkt. Die bevorstehenden Streikaktionen werden nicht nur die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten betreffen, sondern auch die Qualität und Verfügbarkeit von Gesundheitsdiensten in der Region Berlin.
Für weitere Informationen zu den anhaltenden Tarifverhandlungen und deren Auswirkungen, siehe die Berichterstattung auf RBB24 und Volksstimme.