
Die geplante Ortsumgehung der Stadt Dargun bleibt weiterhin ins Stocken geraten, da die Ampel-Regierung in Berlin bislang keine Baufreigabe erteilt hat. Dies bedeutet, dass der wichtige Infrastrukturprojekts, das zur Entlastung des innerstädtischen Verkehrs beitragen soll, erneut auf der Kippe steht. Die Ortsumfahrung ist keineswegs im Straßenbauplan des Bundeshaushaltes verankert, was die Einleitung von Ausschreibungen und damit verbundene Kosten unmöglich macht. Der Verkehr auf der B110 in Dargun könnte bis 2035 auf bis zu 6955 Fahrzeuge pro Tag ansteigen, was insbesondere für die Anwohner zu einer weiteren Belastung führen würde, da Schwerlastverkehr die Stadt weiterhin durchqueren müsste.
Die Notwendigkeit einer Umgehungsstraße wird durch die statischen Verkehrszahlen deutlich. Prognosen zeigen, dass etwa 60 % des Schwerverkehrs durch die Umgehung um Dargun herumgeleitet werden könnten. Dies wäre ein erheblicher Fortschritt, insbesondere angesichts der Tatsache, dass zwischen Januar 2022 und Dezember 2024 insgesamt 34 Unfälle auf der Darguner Ortsdurchfahrt registriert wurden, wobei zahlreiche Unfälle durch Missachtung der Vorfahrt und ungenügenden Sicherheitsabstand verursacht wurden.
Details zur Umgehungsstraße
Im Fokus steht die nördliche Umgehungsstraße, die eine Länge von etwa 3,2 Kilometern aufweisen soll. Diese Maßnahme zielt darauf ab, die Ortsdurchfahrt zu entlasten und die Verkehrssicherheit sowie die Leistungsfähigkeit der B 110 für den Durchgangsverkehr zu verbessern. Durch die Umgehungsstraße wird ein plangleicher vierarmiger Knotenpunkt bei Bau Km 2+400 zur Anbindung an die Kreisstraßen K 50 und K 49 geschaffen. Dabei wird die K 49 an die höher belastete K 50 angeschlossen, während die Anbindung an die B 110 von Norden erfolgen soll.
Dargun soll von insgesamt drei Anbindungen an die Umgehungsstraße profitieren: Eine Zufahrt im Westen bei Bau Km 0+175 und eine Zufahrt im Osten bei Bau Km 2+990. Damit wird die Stadt entlastet und die Verkehrssicherheit erhöht.
Dennoch bleibt die Finanzierung der Umgehungsstraße ungewiss. Die geschätzten Kosten für Planung und Bau belaufen sich auf 16,54 Millionen Euro, von denen das Land Mecklenburg-Vorpommern bereits 1,22 Millionen Euro für die Planung aufgebracht hat. Die Bauzeit wird auf etwa 20 Monate geschätzt, sollten die notwendigen Baufreigaben endlich erteilt werden.
Politische Hoffnung auf Fortschritt
Politische Akteure wie der AfD-Landtagsabgeordnete Enrico Schult äußern trotz der Unsicherheiten um die Baufreigabe ihre Hoffnung auf eine baldige Realisierung des Projekts. Schult warnt vor einem unzumutbaren Anstieg des Verkehrsaufkommens für die Anwohner, falls die Umgehung nicht schnellstmöglich umgesetzt wird. Das Wirtschaftsministerium hat bereits im März 2022 das Bundesverkehrsministerium um die Aufnahme der Darguner Ortsumgehung in den Bundesfernstraßenhaushalt gebeten.
Die Darguner Umgehung ist ein wichtiges Projekt, um die Sicherheit und Lebensqualität der Anwohner zu verbessern. Doch ohne politische Unterstützung und klare finanzielle Zusagen bleibt dieses Vorhaben vorerst in der Schwebe.