
Heute, am 2. Februar 2025, demonstrieren Zehntausende von Menschen in Berlin gegen die politische Ausrichtung der Union. Laut FAZ schätzt die Polizei die Teilnehmerzahl auf etwa 160.000, während die Veranstalter von 250.000 sprechen. Die Demonstration zieht sich von der Siegessäule bis zur CDU-Parteizentrale und steht unter dem Motto: „Aufstand der Anständigen – Wir sind die Brandmauer!“. Diese Massenkundgebung richtet sich gegen den Antrag der Union zur Zurückweisung von Flüchtlingen an den deutschen Grenzen, der mit Unterstützung der AfD eine Mehrheit erhielt.
Die Proteste setzen ein Zeichen gegen die aktuelle Migrationspolitik der Bundesregierung. Es bleibt nicht bei den Geschehnissen in Berlin: Auch in anderen Städten wie Hamburg, Stuttgart und Essen sind große Demonstrationen zu verzeichnen. In Bonn versammeln sich über 10.000 Menschen zu einer „Kundgebung für Demokratie, Menschenrechte und Vielfalt“.
Politische Reaktionen auf die Demonstrationen
CDU-Chef Friedrich Merz hat sich klar gegen eine Zusammenarbeit mit der AfD ausgesprochen und fordert friedliche Proteste. Er betont das Recht auf Demonstration, fordert jedoch ein Ende der Gewalt. Christian Dürr, Fraktionschef der FDP, unterstützt Merz‘ „Sofortprogramm“ und kritisiert die aktuelle Bundesregierung für ihre ideologiefreien Lösungen in der Wirtschafts- und Migrationspolitik. Die Reaktionen auf Merz‘ Kurs fallen gemischt aus.
Anke Rehlinger von der SPD hat Merz für seine Pläne zu Grenzkontrollen scharf kritisiert. Sie wirft ihm vor, die demokratische Mitte gespalten zu haben, während Michel Friedman die CDU als demokratische Partei verteidigt, jedoch die Kooperation mit der AfD als unentschuldbar brandmarkt.
Jugendliche und politische Mobilisierung
Im Kontext dieser politischen Unruhen wird auch die Rolle der jungen Wähler deutlich. Laut Süddeutscher Zeitung wird die Jugendorganisation der AfD, die Junge Alternative (JA), zum 31. März aufgelöst. Diese Entscheidung wurde während eines Bundeskongresses in Apolda getroffen. Hierbei nimmt der JA-Vorsitzende Hannes Gnauck Bezug auf das Risiko eines möglichen Vereinsverbots, da das Bundesamt für Verfassungsschutz die JA aufgrund rechtsextremistischer Bestrebungen beobachtet.
Die Auflösung der JA geht einher mit einer Neugründung einer Organisation, die enger an die AfD gebunden ist. Diese soll unter dem Namen „Patriotische Jugend“ firmieren und Angriffe auf die Jugend der Partei verstärken. Über 1300 Menschen demonstrierten gegen die JA während ihres Kongresses, demonstrierend für eine weltoffene Gesellschaft.
Demografische Daten für die Bundestagswahl 2025
Die demografischen Daten zur Bundestagswahl 2025 zeigen, dass von den 59,2 Millionen Wahlberechtigten etwa 42,1% über 60 Jahre alt sind. Die Wahlbeteiligung dieser Gruppe ist hoch: 75% der über 70-Jährigen nehmen aktiv am politischen Geschehen teil. Der demografische Wandel verändert zunehmend die Altersverteilung unter den Wählern.
Der Rückblick auf die Bundestagswahl 2021 offenbart eine bemerkenswerte Parteipräferenz: Unter Erstwählern hatten die FDP und die Grünen die höchsten Stimmanteile von jeweils 23%. Wähler über 60 Jahre hingegen favorisierten die SPD mit 34%, dicht gefolgt von der Union mit 33%.
Diese Verhältnisse sind besonders relevant, da die politische Landschaft sich stark verändert und die Mobilisierung junger Menschen zu einem entscheidenden Faktor in der kommenden Wahl werden könnte. Trotz aller Herausforderungen zeigen jüngere Generationen eine bemerkenswerte Bereitschaft zur politischen Beteiligung, wie auch bei der Klimabewegung Fridays for Future zu beobachten ist.