
Am 8. Februar 2025 finden in mehreren Städten Bayerns großangelegte Demonstrationen gegen Rechtsextremismus statt. Die zentralen Protestversammlungen sind in München, Nürnberg und Würzburg geplant. Während in München ursprünglich mit rund 25.000 Teilnehmern gerechnet wurde, melden die Veranstalter inzwischen über 100.000 Teilnehmer, die unter dem Motto „Demokratie braucht DICH!“ für Vielfalt und Toleranz eintreten wollen. Die Münchener Kundgebung findet ab 14:00 Uhr auf der Theresienwiese statt und wird von verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen unterstützt, einschließlich des Filmfests München, der Erzdiözese München und Freising sowie Fußballvereinen wie dem FC Bayern München. Ein umfangreiches Bühnenprogramm ist für die Dauer von zwei Stunden angesetzt, und die lokale Verkehrsgesellschaft hat zusätzliche U-Bahn-Züge bereitgestellt, um die hohen Teilnehmerzahlen zu bewältigen.
In Nürnberg wird unter dem Motto „Nie wieder ist jetzt! Wer Demokratie wählt, wählt keine Rassisten“ mit mehr als 15.000 Teilnehmern gerechnet. Diese Kundgebung, die um 16:00 Uhr beginnt, wird von der Allianz gegen Rechtsextremismus organisiert und erhält Unterstützung von Gewerkschaften und verschiedenen Parteien. Verkehrsbehinderungen in der Innenstadt sind bereits vorhersehbar, da mehrere Straßen für die Demonstrationen gesperrt werden.
Demonstrationen auch in weiteren Städten
Das Wochenende der Demokratie umfasst ebenfalls Aktionen in Würzburg, wo am Unteren Markt Veranstaltungen stattfinden. Hier sind für Freitag und Samstag mehrere Demonstrationen geplant, die darauf abzielen, ein starkes Zeichen gegen Ausgrenzung zu setzen. Eine der bemerkenswerten Initiativen ist der Lichterspaziergang der „Omas gegen Rechts“ in Kitzingen, der für Samstag um 16:30 Uhr angesetzt ist. In Bamberg ist eine Menschenkette an der Kettenbrücke um 11:00 Uhr ebenfalls Teil der Aktivitäten gegen Rechtsextremismus.
Parallel dazu wird in Fürth eine Aktion unter dem Motto „Fürth bleibt stabil“ um 13:00 Uhr durchgeführt. Auch in Hof haben sich etwa 400 Menschen versammelt, um eine Menschenkette zu bilden, die von der Gruppe „Omas gegen Rechts“ organisiert wurde. Kleinere Versammlungen finden zudem in Rothenburg ob der Tauber statt, wo 100 bis 120 Teilnehmer friedlich gegen die AfD demonstrierten.
Bundesweiter Kontext
Die bevorstehenden Demonstrationen in Bayern sind Teil eines größeren Phänomens von Protestaktionen, die sich in den letzten Tagen bundesweit entfaltet haben. In Berlin nahmen beispielsweise mindestens 160.000 Menschen an der Kundgebung „Aufstand der Anständigen – Demo für die Brandmauer“ teil, wobei Veranstalter eine Teilnehmerzahl von bis zu 250.000 angeben. Diese Demonstrationen werden auch als Reaktion auf die Zunahme von Hass und rechtsextremer Gewalt gesehen, insbesondere im Kontext der bevorstehenden Bundestagswahl, bei der Migration eines der zentralen Themen ist.
In zahlreichen Städten, von Hamburg mit 65.000 Teilnehmern bis hin zu Bonn mit über 10.000, demonstrieren Menschen für Vielfalt und Demokratie. Die AfD wird dabei bislang als rechtsextremistischer Verdachtsfall wahrgenommen, was die Spannungen weiter erhöht hat. Es wird deutlich, dass das Anliegen, gegen Rassismus und Hass einzutreten, nicht nur auf lokaler, sondern auch auf regionaler und nationaler Ebene getragen wird.
Die Entwicklungen dieser Demonstrationen zeigen einmal mehr, wie wichtig es ist, für eine offene und tolerante Gesellschaft einzutreten und sich gegen populistische Strömungen zu positionieren. Die Organisatoren zeigen sich entschlossen, ein starkes Signal zu setzen und die Stimmen für Demokratie und Menschlichkeit zu vereinen.