
Am 11. Februar 2025 wurden vor der Hans-und-Hilde-Coppi-Schule in Berlin über 100 Menschen lautstark aktiv, um gegen die Teilnahme von Beatrix von Storch, einer Bundestagsabgeordneten der AfD, an einer Podiumsdiskussion zu demonstrieren. Die Schüler der Schule sowie andere Protestierende kritisierten aufs Schärfste die Entscheidung der Schulleitung, einen Politiker einzuladen, dessen Partei von vielen als rechtsextremistisch betrachtet wird. Der Protest fand am Mittag vor dem Gymnasium in Lichtenberg statt, und die Polizei war zugegen, um die Situation zu sichern. Trotz der hohen Polizeipräsenz verlief die Demonstration friedlich.
Die Namensgeber der Schule, Hans und Hilde Coppi, sind bekannt für ihren Widerstand gegen das NS-Regime und wurden von den Nazis hingerichtet. Vor diesem Hintergrund halten die Schüler, darunter auch Effi Denton, die Einladung an von Storch für „besonders absurd“. Ihre Meinung teilen die Mitglieder der Gruppe „Coppi gegen Rechts“, die sich zusammen geschlossen haben, um auf die fragwürdige Entscheidung der Schule aufmerksam zu machen.
Reaktionen und Forderungen
Die „Berliner Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes“ hat die Schulleitung in einem offenen Brief aufgefordert, die Einladung an die AfD zu widerrufen. In diesem Schreiben wird die Einladung als „eine Beleidigung der Opfer des Faschismus“ bezeichnet. An diesem Tag planten die Vereinigung und ihre Unterstützer eine Kundgebung vor der Schule, um erneut auf die Gefahren rechtsextremer Ideologien hinzuweisen.
Beatrix von Storch reagierte auf den Widerstand und bezeichnete ihre Kritiker als „Feinde der Meinungsfreiheit und Demokratie“. Ihre Teilnahme an der Veranstaltung steht im Kontext einer wiederkehrenden Debatte über die Einladungen von AfD-Politikern in Schulen, die bereits letztes Jahr an einer Schule in Brandenburg für Aufregung sorgte. Der dortige AfD-Landtagsabgeordnete Dennis Hohloch sorgte für Empörung mit anstößigen Äußerungen vor Grundschülern. Kürzlich wurde auch berichtet, dass am Hans-und-Hilde-Coppi-Gymnasium bereits ein anderer AfD-Politiker aufgetreten war.
Schülermeinungen und pädagogische Grundsätze
Die Meinungen über die Einladung von von Storch sind geteilt. Während einige Eltern und Schüler ihre Teilnahme unterstützen, haben viele andere Protest angekündigt. Kritiker weisen darauf hin, dass die Schulleitung während der Schulferien nicht erreichbar war und die Schüler erst spät über die Veranstaltung informiert wurden. Dies hat einige dazu veranlasst, eine Demonstration unter dem Motto „keine faschistische Propaganda an unserer Schule“ zu organisieren.
In Bezug auf die Teilnahme von Politikern an Schulen gibt es klare Regeln. Laut einem Sprecher der Senatsverwaltung müssen Schulen ein breites Spektrum an politischen Standpunkten vermitteln. Jedoch wird die Einladung als problematisch erachtet, insbesondere in Anbetracht der Vergangenheit der Schule und der damit verbundenen Verpflichtung, das Gedächtnis an die Opfer des Nationalsozialismus zu ehren. Lehrkräfte sind nicht verpflichtet, politische Neutralität zu wahren, sie müssen jedoch kontroverse Themen ausgewogen und sachlich behandeln, was hier offensichtlich nicht erfüllt ist.
Die Diskussion um Beatrix von Storch an der Hans-und-Hilde-Coppi-Schule spiegelt letztlich einen größeren gesellschaftlichen Konflikt wider: Wie gehen Bildungseinrichtungen mit extremistischen Ansichten um, und welche Verantwortung haben sie, um Demokratie und Toleranz zu fördern, ohne die verschiedenen politischen Meinungen zu ignorieren?
Die Proteste, die sich vor der Schule formierten, sind ein klarer Ausdruck des Engagements der Schüler, ihre Bildungseinrichtung zu einem Ort des respektvollen und verantwortungsvollen Dialogs zu machen und sich gegen rechtsextreme Tendenzen zu positionieren.
Für weitere Informationen, siehe Welt, Berliner Zeitung und Deutsches Schulportal.