
Der Podcast „Akte Grenzland“ beleuchtet in seiner zweiten Folge die dunkle Geschichte von Dieter Zurwehme, einem der berüchtigsten Schwerverbrecher Deutschlands. Die Mordserie, die im Jahr 1972 in Düren ihren Anfang nahm, endete 1999 während eines Hafturlaubs, und Zurwehme gilt als einer der gefürchtetsten Serienmörder des Landes. Die Fahndung nach ihm war eine der größten und aufwändigsten in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland, was auch die mediale Aufmerksamkeit während seiner Flucht unterstreicht.
Dieter Zurwehme wurde am 2. Juli 1942 in Bochum geboren und wuchs nach seiner Geburt bei seinen Adoptiveltern in Ottbergen auf. Bereits in seiner Jugend fiel er durch kriminelles Verhalten auf. Erste strafrechtliche Verurteilungen erfolgten mit 17 Jahren wegen schwerem Raub. 1972 brach er während eines Raubüberfalls über die damals noch junge Mitarbeiterin in Düren zum ersten Mal in die Geschichte des Verbrechens ein, die mit dieser Tat verbunden ist. Er wurde im Jahr 1974 zu lebenslanger Freiheitsstrafe verurteilt.
Die Flucht und die Verbrechen
Trotz seiner Inhaftierung gelang es Zurwehme, in den folgenden Jahren immer wieder auf freien Fuß zu kommen, was seine wahre Gefährlichkeit offenbarte. Ab 1988 wurde ihm regelmäßiger Hafturlaub gewährt, was schließlich in seinem dramatischen Ausbruch mündete. Am 2. Dezember 1998 kehrte er von seinem 166. Freigang nicht zurück. In der Zeit seiner Flucht beging er gravierende Verbrechen, darunter einen vierfachen Mord in Remagen am 21. März 1999.
Sein Versteckspiel führte ihn durch verschiedene Städte in Deutschland, wo er sich in Erdhöhlen, Gartenlauben und Ferienhäusern versteckte. Am 20. Juli 1999 wurde er schließlich in einem Waldstück von einem Jäger erkannt und von der Polizei festgenommen. Bei seiner Festnahme gab Zurwehme sich mit den Worten „Ich bin der, den Sie suchen“ zu erkennen.
Ein Leben voller Verbrechen
In einem Prozess im Juni 2000 wurde er wegen vierfachen Mordes, schweren Raubes, Vergewaltigung und Nötigung zu lebenslanger Freiheitsstrafe und Sicherungsverwahrung verurteilt. Trotz seiner Vergehen zeigte er während seiner Haft eine Persönlichkeitsänderung und erlernte Sprachen wie Latein und Französisch. Das geregelte Leben in der Haft bot ihm zudem die Möglichkeit, eine Beziehung einzugehen; 2001 heiratete er eine Kellnerin aus Berlin.
Sein Leben endete im JVA-Krankenhaus in Fröndenberg im Jahr 2020. Die Geschehnisse um Zurwehme, insbesondere die vierfache Ermordung in Remagen, bleiben auch heute Teil der kriminologischen Diskussion in Deutschland. Er hinterließ eine Spur des Grauens und wirft Fragen nach dem Umgang mit potenziellen Wiederholungstätern auf. Ein weiteres, fälschlicherweise mit ihm in Verbindung gebrachtes Verbrechen war ein vierfacher Mord an niederländischen Urlaubern in Südfrankreich, der ebenfalls während seiner Flucht verübt wurde.
Weitere Informationen über den Fall werden im Podcast „Akte Grenzland“ behandelt, der die vielschichtigen Aspekte von Zurwehmers Leben und seinen Verbrechen detailliert untersucht. Währenddessen bleibt die Geschichte von Dieter Zurwehme ein erschreckendes Beispiel für die Abgründe menschlichen Verhaltens und die Herausforderungen der Justiz.
Für mehr Details zu Dieter Zurwehme besuchen Sie Aachener Zeitung, Wikipedia sowie Spiegel Online.